Schönwald – In Schönwald warten Verwaltung und Gemeinderat auf die Jahresabschlüsse 2018 bis 2023. Die Zeit drängt, denn Zuschussanträge müssen bis Ende Januar gestellt sein. Das zuständige Steuerbüro legte nun immerhin einen Teil der Daten vor.

Ganz schön verärgert waren Bürgermeister Christian Wörpel und Finanzchef Harald Hafner in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Grund dafür war das Steuerbüro, mit dem das Rathaus zusammenarbeitet. Seit Monaten seien die Jahresabschlüsse der Jahre 2018 bis 2023 für die Eigenbetriebe versprochen, die Verabschiedung des Haushalts war deshalb zweimal verschoben worden. Und nun, nach dem zweiten Aufschub, lagen die eigentlich unkomplizierten Jahresschlussrechnungen des Eigenbetriebs Nahwärme bis 2022 und die Wasserversorgung bis 2020 vor. Die beiden Folgejahre fehlten ebenso wie die gesamten Jahrgänge Tourismus – immerhin lag ein Entschuldigungsschreiben der Kanzlei vor. Dennoch müsse der Haushalt verabschiedet werden, ansonsten verfielen wichtige Daten. Zuschussanträge mussten bis Ende Januar gestellt werden. Der Gemeinderat nahm die Abschlüsse zur Kenntnis.

Unspektakulär sind die Abschlüsse des Eigenbetriebs Nahwärme. Der Zeit etwas voraus war die Gemeinde in dieser Sache: Bereits 2018 wurden die ersten Leitungen in den Boden verlegt, mittlerweile sei man so weit, dass es nur mehr Lückenschlüsse und Verdichtungen gebe, so der Bürgermeister. Hafner berichtete derweil, dass es in diesen Jahren nur wenige Pachterträge gegeben habe, dagegen immer wieder Darlehen und Darlehenszinsen – und Honorare für das Steuerbüro. 2021 seien aber Zuschüsse geflossen, und erst in den vergangenen Jahren seien die Pachterträge deutlich angestiegen. „Nach 20 Jahren hoffen wir, dass das Nahwärmenetz bezahlt ist über die Pacht“, sagte Hafner.

Die Jahresabschlüsse 2019 und 2020 für den Eigenbetrieb Wasserversorgung zeigen: In beiden Jahren wurde das Ziel der Kostenneutralität verfehlt. Hielt sich der Verlust für 2019 mit 9700 Euro noch in Grenzen, zeigte das Folgejahr mit fast 86.500 Euro einen deutlichen Verlust. Hafner begründete dies mit mehreren Ursachen: Zum einen musste die Gemeinde in dem recht trockenen Sommer eine relativ hohe Summe an einen ehemaligen Landwirt zahlen, der wegen der Aufgabe der Landwirtschaft vertraglich 100.000 Euro erhielt, weil er wegen der Wasserentnahme der Gemeinde aus der Gutach auf Düngung verzichtet hatte, erfuhr Johannes Göppert (BLS) auf Anfrage. Zum anderen musste man wegen der Trockenheit erhebliche Mengen an Trinkwasser aus Furtwangen beziehen. Gerade deswegen habe es auch überproportional viele Wasserrohrbüche gegeben. Das sei laut Aquavilla in Trockenjahren wegen Bodensetzungen normal, wenn die Rohre nicht mehr ganz taufrisch seien. Bewährt habe sich der Einsatz der Logger, mit deren Hilfe Rohrbrüche schneller und sicherer lokalisiert werden können, betonte Markus Fehrenbach (BLS). Allerdings, so Strobel, änderten diese nichts daran, dass das Wassernetz älter werde.