Schönwald Der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab tourt derzeit durch seinen Wahlkreis, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Dazu war er, gemeinsam mit dem CDU-Landtagskandidaten Andreas Braun, auch in Schönwald unterwegs.

Zunächst besuchten der Europaabgeordnete und der Landtagskandidat dort die Gemeindeverwaltung und hörten sich die Sorgen und Nöte der Kommune an – wobei Braun als Bürgermeister von Unterkirnach da durchaus einstimmen könnte. Anschließend besuchten sie einen der größeren Steuerzahler des Dorfes, die Firma Klaus Fehrenbach, die in vierter Generation vom Gemeinderats- und CDU-Mitglied Markus Fehrenbach geführt wird.

Danach ging es weiter zur Familie Dieterle, denn ein nach wie vor wichtiges Thema innerhalb der Europäischen Union sei die Landwirtschaft, betonte der Abgeordnete. Vor Jahren hatte es Schwab ins „Paradies“ zu Herbert Fehrenbach verschlagen, der dort einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb bewirtschaftete. Ähnlich geartet, aber völlig anders geführt ist der Betrieb, den Jürgen Dieterle und seine Frau Claudia betreiben. Beide sind berufstätig, im Hochsommer pausiert der Landwirt.

Neben der Milchwirtschaft mit 28 Kühen haben die beiden Ferienwohnungen, daneben betreibt der gelernte Metzger eine hofeigene Metzgerei, in der er auch für Nachbarn schlachtet. Ein weiteres wichtiges Standbein ist der selbst erzeugte Solarstrom. Dieterle wolle und könne beweisen, dass es durchaus möglich sei, auf einer relativ kleinen Fläche erfolgreich Landwirtschaft zu betreiben. Er unterstütze daneben seine Nachbarn bei den Anträgen. Ein Problem habe er damit, dass Betriebe aufgäben, jedoch weiterhin die Flächen-Subventionen einstrichen. Nach wie vor würden Großbetriebe durch die reine Flächenprämie deutlich bevorzugt. Daher setze seine Familie – schon seit Generationen – auf ein „rundes Konzept“. Stark machte er sich dagegen für ein Landesprojekt: Der Wegebau im Zuge der „Beschleunigten Zusammenlegung“. Nachdem die letzte Maßnahme schon etliche Jahre her sei, werde es Zeit, das mal wieder anzugreifen. Seine Frau Claudia monierte die Probleme bei Ausfall von Betriebsleiter oder Mitarbeitern – hier sei schnelle Hilfe vonnöten.

Da nach der Ferienzeit die Verhandlungen über die Agrarsubventionen begännen, wolle er gerne Stimmen aus der Landwirtschaft hören, erklärte der Abgeordnete Schwab – die EU wolle vor allem die „zweite Säule“ kürzen. Theoretisch, so Dieterle, könne er seinen Betrieb ohne die Gelder aus Brüssel betreiben. Einen neuen Stall oder ein neues Haus aber wolle er nicht bauen – dazu müsste er sich zu sehr verschulden. Und da bereits sein Sohn im Betrieb mitarbeite und diesen eventuell übernehmen will, wolle er ihm einen schuldenfreien Hof überlassen.

Dagegen wandte sich Bürgermeister Christian Wörpel entschieden gegen diese Kürzung – auch die für Kommunen wichtigen Fördertöpfe für „Leader“ hingen damit zusammen: „Gelder, die für sinnvolle Projekte der ländlichen Entwicklung gebraucht werden“, verdeutlichte er. Landtagskandidat Andreas Braun sah die Flächen-PV-Anlagen mehr als Geschäftsmodell. Wörpel und Schwab sehen Deutschland als hoch innovatives Land in der Pflicht, sich über effektive Speichertechnologien wieder ins Spiel zu bringen, nachdem man die Solarpanels endgültig aus der Hand gegeben habe. „Hier sieht man, wer mutig und innovativ ist, kann viel erreichen“, meinte er zur Familie Dieterle.

Wenig Resonanz gab es im Anschluss – zum Bürgergespräch fand sich nur das Gemeinderatsmitglied Marianne Kätsch-Jung ein.