Schonach/Furtwangen Die Ausstellung von Walter Hättich im Geschäft „Tante Emmas Glück“ in Schonach ist eröffnet. Der 75-jährige Schönenbacher präsentiert seine Werke – oft sind es Landschaftsbilder, mal mit Menschen, selten auch Portraits. Eine Spezialität von ihm ist es, Uhrenschilder anzufertigen und anschließend zu verzieren. Es ist nicht die erste Ausstellung von Hättich, die jüngste war vor drei Jahren in Hinterzarten.
Das Talent fürs Malen besaß er bereits in jungen Jahren. Mit gerade einmal sieben Jahren habe er das erste Ölgemälde gemalt. Walter Hättich erzählte, dass seine Mutter ihm ein „Malen nach Zahlen“ mitbrachte, als er eine Lungenentzündung erlitt. Den Auftrieb habe er seinem Arzt zu verdanken, da dieser begeistert war, wie gut er im Alter von sieben schon zeichnen konnte. Auch während der Schulzeit entwickelte sich Kunst zu seinem Lieblingsfach.
Anfangs malte Hättich naturalistisch, durch eine Einladung von einer Künstlergilde aus Gutach wurde er auf moderne Kunst aufmerksam. Von abstrakter Kunst hält der 75-Jährige nicht viel, allerdings hat es ihn auf die Idee gebracht, etwas zu tun, was normalerweise keiner tun. „Junge Leute kaufen kein Bild mehr, das wie ein Foto ist“, sagt Walter Hättich. Das Malen auf schwarzer Leinwand macht seine Bilder besonders. Es reduziert auf das Wesentliche. Die Vorliebe zur dunklen Jahreszeit entstand durch die Zeit bei der Bundeswehr. Hättich war zwei Jahre im Skijägerzug in Fahl und entdeckte das Langlaufen für sich. Der Winter kommt in seinen Werken häufig vor, die Farben Schwarz und Weiß spiegeln den Hell-Dunkel-Kontrast.
Für die Anfertigung eines Uhrenschilds benötige er um die 25 Stunden, so Walter Hättich. Die Schilder bestehen aus Fichtenholz, welches gedrechselt und mit Kreidegrund und Deckfarbe weiterbearbeitet wird. Schlussendlich kommt die Bemalung auf das Uhrenschild, eine Vergoldung mittels Blattgold oder Blumen, die mit Silver verziert sind, bilden die finalen Details. Der Schönenbacher hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Uhrenschilder mit Blumenmotiven aller Art angefertigt. Zu seinen Vorbildern gehört Karl Straub, der letzte hauptberufliche Uhrenschildermacher.
Ausgestellt wird in „Tante Emmas Glück“ bis 12. Oktober. Geöffnet ist in der Regel dienstags bis samstags von 9 bis 12.30 Uhr. Montags, am Freitag, 3., und Samstag, 4. Oktober, ist Ruhetag.