Schonach 100 Jahre Sportschützenverein Schonach: Dieses Jubiläum wird gebührend gefeiert – fast genau 100 Jahre nach der Gründung im März 1925. Auftakt ist diesen Samstag mit geladenen Gästen im Haus des Gastes, dabei wird auch die Chronik vorgestellt.

Vor 100 Jahren initiierten einige interessierte Schützen mit Lammwirt Gustav Greiner die Vereinsgründung. Das Gründungsschießen im September 1925 wurde mit einem Großkalibergewehr auf 200 Meter ausgeführt – über Jahre gab es nur Großkaliberschießen im Verein. Die Munition wurde selbst hergestellt, der Schießstand befand sich hinter dem Beständerhof von Mangold Hör. Dieser Schießstand wurde bald nach der Gründung errichtet. Während des Schießens durfte er der Erschütterungen wegen nicht betreten werden.

1933 wurde dann unter Adolf Willmann Senior ein Kleinkaliber-Stand gebaut. Die KK-Schützen waren weit über die Gemeindegrenzen hinaus als ausgezeichnete Schützen bekannt und holten viele Preise ins Schützenhaus. Mit dem Zweiten Weltkrieg ruhte die Vereinstätigkeit, wiewohl noch 1941 ein Anbau geplant wurde. Nach dem Krieg wurde der Verein von der französischen Besatzung 1945 zunächst verboten, das Schützenhaus wurde abgerissen.

Am 12. Mai 1962 kam es zur Wiedergründung, nachdem Nikolaus Kopp das Sägewerk Schyle als bescheidene Trainingsmöglichkeit zur Verfügung stellte. Bereits im Oktober wurde in der Turnhalle ein Preisschießen veranstaltet, mit einem Wilhelm-Tell-Gründungstaler. Obwohl sich der Bau einer eigenen Anlage für den Verein auf Jahre hinauszog, waren die Schützen selbst schon wieder sehr erfolgreich – so wurde Hans Schuler 1964 Kreisschützenmeister.

Im Sommer 1967 wurde dann endlich die Baugenehmigung für den Bau an der unteren Kuttlematte erteilt – gegen die der Skiclub Schonach dann Einspruch einlegte. Erst im August 1969 konnte man sich letztendlich mit der Familie Fehrenbach einigen, der Gemeinde den jetzigen Standort des Schützenhauses im „Paradies“ zu verkaufen. Die Gemeinde wiederum verpachtete das Grundstück an die Sportschützen.

Nach rund vier Jahren Bauzeit wurde das Schützenhaus 1973 eingeweiht. Zwei Jahre später wurde das 50-jährige Vereinsbestehen begangen. In den 70er-Jahren war vor allem Robert Schwer sehr erfolgreich als Schütze; er schaffte es sogar in die B-Mannschaft des Landes. Als Beitrag zur Fasnet wurden die Schützenhexen gegründet, die bis heute den sonntäglichen Umzug begleiten und die zum 50-jährigen Bestehen von der Narrenzunft mit einem Geschenk überrascht wurden. Ebenfalls zu erwähnen ist das Jedermannschießen, das entscheidend zur Finanzierung des Vereins beiträgt. Und auch die allgemeine Fitness steht mit der Fitnessgruppe im Fokus. Obendrein ist der Verein oftmals bei der Bewirtung anderer Vereine tätig.

1978 endete die Ära Klaus Kopp als Oberschützenmeister, auf ihn folgte 1979 Hermann Börsig und 1988 Franz Ketterer, der das Amt bis 2004 bekleidete und von 1995 bis 2011 Kreisschützenmeister war. In seine Amtszeit fiel die Restaurierung der Kanone im Jahr 1998, die heute im Vereinsheim steht. Im Mai 1989 wurde mit dem Bau der Luftgewehrhalle begonnen. Seit 2007 ist Peter Börsig Oberschützenmeister. Derzeit hat der Verein gut 150 Mitglieder. Mit einem Landesschützentag wurde das 75-jährige Bestehen gefeiert, 2012 das 50-Jährige nach Wiedergründung. 2018 wurden die Luftgewehrstände auf elektronische Messung umgestellt. Ein Wasserschaden forderte die Mitglieder erneut, ebenso der Neubau der KK-Blenden, beides im Jahr 2020.