Martin Himmelheber

Die Planie am Sonnenberg soll nun endlich bebaut werden. Dazu hat die Stadtverwaltung ein besonderes Verfahren ausgesucht, um einen städtebaulich anspruchsvollen Plan und einen Investor zu finden: die Konzeptvergabe.

Im Gemeinderat hat Fachbereichsleiter Rudolf Mager das Gelände mit den früheren Tennisplätzen neben dem „Park der Zeiten“ als „exzellente Wohnlage“ beschrieben. Hier könnten 20 bis 25 Wohneinheiten in unmittelbarer Innenstadtnähe gebaut werden. Ziel der Stadtplanung sei es, Menschen in die Talstadt zu bekommen. Klar sei aber auch: „Die Planie kann nicht alles heilen.“ Auch andere Projekte wie die Talstadt-Sanierungsgebiete, das Schweizer Areal und der Bereich um das City-Center seien dafür wichtig.

Es kommt auf gute Gestaltung an

Nikolaus Pollich vom Planungsbüro Project zeigte zwei Skizzen, wie eine Planie-Bebauung möglich wäre. Wichtig sei eine Fußwegverbindung durch das Gebiet bergauf. Die Konzeptvergabe beziehe sowohl den Grundstückspreis als auch die Gestaltung als Vergabekriterien ein. An so prominenter Stelle bei einer Bebauung für die nächsten 80 bis 100 Jahre komme es auf gute Gestaltung an. „Die klassische Investorensuche nur über den Preis wäre zu kurz gegriffen“, fand auch Mager. Über ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren ließen sich Zeit und Geld sparen.

In der Diskussion fanden die Räte das Verfahren prinzipiell gut. Sie forderten aber wie Thomas Brantner (CDU), dass der Rat bei den Anforderungen an die Investoren ein Wörtchen mitreden müsse. Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) plädierte für eine Durchmischung von größeren und kleineren, auch erschwinglichen Wohnungen. Es müssten am Ende mehrere Vorschläge auf den Ratstisch, unter denen der Rat dann einen auswählen könne, verlangte Johannes Grimm (Aktive Bürger). Auch Bernd Richter (ÖDP) legte einen Antrag vor, wonach Sozialwohnungen und Wohnungen für Familien eingeplant werden sollten. Emil Rode (Freie Liste) fand, die Planie sei für sozialen Wohnungsbau weniger geeignet. Sein Fraktionsvorsitzender Udo Neudeck wandte sich dagegen, von den Planern die „eierlegende Wollmilchsau“ zu verlangen. Den Wunsch von Josef Günter (SPD/Buntspecht), die Zahl der Stellplätze je Wohnung von eins zu 1,5 auf eins zu eins zu reduzieren, lehnte die Ratsmehrheit ab.

Der Rat beschloss am Ende, dass die Verwaltung die zweistufige Konzeptvergabe durchführen, den Auslobungstext aber zuvor dem Rat zur Beschlussfassung vorlegen soll.