Martin Himmelheber

Der erste Bauabschnitt des Medzentrums ist ausgebucht, für den zweiten Bauabschnitt wären nur noch 350 Quadratmeter frei. Diese gute Nachricht überbrachte Alexander Bechtler von der Kanzlei HFBP Rechtsanwälte, die das Ärztehausprojekt von Anfang an begleitet hat.

In Anwesenheit zahlreicher späterer Mieter, der Stadtverwaltung, etlicher Baufirmen und der Nachbarn zeigte Bechtler im Erdgeschoss des Rohbaus, das das Gebäude hochflexibel ausbaubar ist: Fast keine Stützen begrenzen die riesige Fläche. Der Bau sei "ein Signal aus der Region in die Region", so Bechtler. Das Medzentrum werde auch dazu beitragen, dass die medizinische Versorgung im ländlichen Raum aufrechterhalten bleibe. "Das Medzentrum schafft den dringend erforderlichen Raum für die Medizin der Zukunft." Immerhin 14,5 Millionen Euro würden in die beiden Gebäude auf dem ehemaligen Carl-Haas-Gelände investiert – ohne die Praxiseinrichtungen.

Statt der ursprünglich geplanten Physiotherapie kommt nun eine innovative Einrichtung in das Erdgeschoss: Wohnraum für pflegebedürftige und beatmete Menschen. Es entstehen elf Ein-Raum-Apartments. Die Pflege übernehmen ambulante Pflegedienste nach Wahl der Patienten. "Das wird stark nachgefragt, das gibt es bisher nicht im weiten Umkreis", so Bechtler auf Nachfrage. Neben einer Apotheke und einem Wundzentrum werden eine Reihe Schramberger Facharztpraxen und Allgemeinmediziner ab dem kommenden Frühjahr ins Medzentrum umziehen. Für den zweiten Bauabschnitt würde man sich über eine zahnheilkundliche Praxis besonders freuen, so Bechtler. Rund um das Ärztehaus werde es mehr als 100 Parkplätze geben, deutlich mehr, als laut Landesbauordnung gefordert. Im Sinne der Anwohner werde man deshalb auf das mehrstöckige Parkdeck verzichten.

Oberbürgermeister Thomas Herzog erinnerte an die langjährigen Bemühungen für ein Ärztehaus, "die nun endlich von Erfolg gekrönt sind". Er sieht im Medzentrum einen "wichtigen Baustein" für die künftige medizinische Versorgung im ländlichen Raum. "Wir versprechen uns viel von diesem Bau." Landrat Wolf-Rüdiger Michel lobte: "Schramberg hat alles richtig gemacht und rechtzeitig agiert." Das Medzentrum sei beispielhaft auch für die Nachbarschaft.

In Ermangelung eines Zimmermanns – kein Fachwerk, kein Dachstuhl – hat Architekt Andreas Flöß den Richtspruch gesprochen, dreimal das Glas geleert und vom Gerüst hinunter geworfen, bevor sich Bauherren, Gäste, Nachbarn und Bauleute zum Imbiss versammelt haben.