Die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg, Dorothee Eisenlohr, will Oberbürgermeisterin der Stadt Schramberg werden. Die 37-Jährige hat am Montagvormittag ihre Bewerbung im Rathaus eingereicht. Sie ist damit die erste Gegenkandidatin für Amtsinhaber Thomas Herzog. Dieser hatte seine Unterlagen zu Beginn der Frist um kurz nach Mitternacht abgegeben und wird somit ganz oben auf dem Stimmzettel stehen. Er folgte auf Herbert Zinell, der von 1990 bis 2011 Oberbürgermeister war. Er wechselte anschließend als Ministerialdirektor ins Innenministerium und ist heute Lehrbeauftragter an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. Die Wahl in der Talstadt findet am Sonntag, 7. Juli, statt. Die Bewerbungfrist läuft noch bis zum Mittwoch, 12. Juni.
Dorothee Eisenlohr ist 37 Jahre alt und kommt aus Hechingen im Zollernalbkreis. Mit ihrem Partner lebt sie seit zweieinhalb Jahren in Spaichingen. Genauso lange schon lenkt sie die Geschicke der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg, deren Gesellschafterin neben anderen Städten, Gemeinden und den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar auch die Stadt Schramberg ist.
Seit Jahresbeginn interessiert
Die Stelle der Oberbürgermeister habe sie seit Jahresbeginn ins Auge gefasst. Seither beschäftige sie sich, noch im Verborgenen, auch mit der Stadt. „Schramberg hat mich von Anfang an berührt“, sagt sie. Die Stadt und jeder Ortsteil bringen einen eigenen Charakter und besondere Bedürfnisse mit. Dorothee Eisenlohr sagt: „Das finde ich spannend, und wenn es hier gelingt, verbindend zu wirken, ist schon viel gewonnen.“
In den kommenden Wochen wolle die OB-Kandidat erst einmal zuhören. Es sei etwas anderes, direkt zu spüren, was die Menschen wirklich bewegt, als über die Ereignisse und Herausforderungen einer Stadt zu lesen. Sie freue sich, nun offen mit den Menschen ins Gespräch kommen zu können, seit ihr Interesse an der Stelle der Oberbürgermeisterin am Montag öffentlich bekannt wurde.
Einige Schwerpunkte ihres Wahlkampfs setzt sie aber schon jetzt. Bürgerbeteiligung, eine serviceorientierte Stadtverwaltung und der Stadtumbau seien unter anderem zu nennen. Sie sagt: „Ich wünsche mir, dass Schramberg in Zukunft weiterhin lebenswert für junge wie für altere Menschen und für Familien bleibt. Der Stadtumbau ist eine Chance, die wir nutzen müssen. Und wir dürfen uns mehr Selbstvertrauen gönnen.“
Zu ihrem beruflichen Werdegang gehören Tätigkeiten im Personalmarketing eines mittelständischen Unternehmens und als Freiberuflerm für die IHK Neckar-Alb ebenso wie eine Stelle als Projektleiterin Fachkräftesicherung bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH. Verwaltungserfahrung sammelte Eisenlohr, so sagt sie, sechs Jahre lang beim Verband Region Stuttgart, der über eine direkt gewählte Regionalversammlung mit 87 Abgeordneten verfügt und unter anderem für die S-Bahn-, Windkraft- und Freiraumplanung in der Region Stuttgart zuständig ist.
Zur Person
Dorothee Eisenlohr (37) ist seit April 2017 Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg. Sie studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien und Internationales Management. 2012 und 2013 war sie Geschäftsführerin des Bundesnetzwerks der Europäischen Metropolregionen in Deutschland. Studienbegleitend absolvierte sie eine Journalistenausbildung und eine Weiterbildung in Systemischer Orgaginastionsentwicklung. Die 37-Jährige spricht mehrere Sprachen und hat berufsbegleitend Ausbildungen in Systemischem Business Coaching und Tanztherapie gemacht. (pga)