Martin Himmelheber

Seniorenform, JUKS³ und die Aktionsgemeinschaft GIEB aus dem Kreis Rottweil (siehe Info) machen gemeinsame Sache, um Schramberg hürdenfrei werden zu lassen. Bei einem Pressegespräch im Rathaus hat Oberbürgermeister Thomas Herzog hervorgehoben, dass Schramberg sich schon seit vielen Jahren um Barrierefreiheit kümmere. Gerade bei den Belangen von Blinden und Sehbehinderten sei die Stadt "in engem Kontakt mit der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn". Es gehe aber nicht nur um kommunale Gebäude, sondern darum, "im öffentlichen Raum, in Geschäften und Gaststätten Hürden abzubauen".

Seniorenforum engagiert

Nun haben GIEB, JUKS³ und das Seniorenforum eine gemeinsame Aktion geplant, die am 8. Mai starten soll: Schülerinnen und Schüler aus zwei Klassen der Erhard-Junghans-Schule und des Gymnasiums werden mit standardisierten Fragebogen durch die Stadt ziehen und die Barrierefreiheit prüfen. Die Projektkoordinatorin von GIEB, Silvia Gmelin, betonte, wie wichtig die Barrierefreiheit für die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen sei. Wer nicht wisse, ob er im Kino eine Behindertentoilette finde, werde als Rollstuhlfahrer gar nicht erst ins Kino gehen.

Einheitliche Plattform

Nachdem mehrere Kommunen begonnen hatten, im Internet über Barrieren und Barrierefreiheit zu informieren, sei der Gedanke einer einheitlichen Plattform für den Kreis entstanden. Matthias Kohlhase vom Seniorenforum (Sefo) berichtete, dass seine Gruppe schon seit Jahren sich mit der Barrierefreiheit beschäftige. Als man vom GIEB-Projekt erfuhr, war schnell klar: "Wir müssen das Rad nicht neu erfinden." Das Sefo schloss sich "Hürdenlos" an und arbeitet seit zwei Jahren mit.

Schüler begeistert dabei

Die Schüler seien nach ihrer Schulung "Feuer und Flamme", so Barbara Olowinsky vom Sefo. Das Projekt sensibilisiere die Jugendlichen auch für das Thema Behinderungen. Weil bei den Überprüfungen auch Menschen mit Behinderungen dabei seien, ergänzte Gmelin, kämen auch direkte Kontakte zustande. Die Überprüfung soll zunächst in der Talstadt starten, dann aber schrittweise auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt werden. Dafür würden auch Kirchengemeinden und Vereine angesprochen. "In Tennenbronn", wusste Juliane Kugler vom Sefo zu berichten, "ist das Ehepaar Götz schon sehr eifrig dabei."

Dauerthema

Wenn die Daten erhoben seien, stehe als nächster Schritt das Gespräch mit den Hauseigentümern und Geschäftsleuten an. Oftmals brauche es nur ein Hinweisschild, dass es ums Eck einen behindertengerechten Zugang gebe, meinte Gmelin. Der Prozess werde nicht in ein, zwei Jahren abgeschlossen sein, ist sie überzeugt: "Das ist ein Dauerthema."