Schon seit Längerem hatte sich abgezeichnet, dass Karl Rombach, der bisherige Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis, trotz seiner großen Erfahrung und seinem hervorragenden Netzwerk in Stuttgart nicht mehr zur Wahl antreten würde. Verschiedene Namen, darunter der ein oder andere Bürgermeister, waren bereits im Umlauf für die Nachfolge des 68-Jährigen, der 2021 nach 15 Jahren im Landtag große Fußstapfen hinterlassen wird.

Gut drei Monate, bevor es für die Partei an die Nominierung eines Kandidaten oder einer Kandidatin und an die Konzeption eines schlagkräftigen Wahlkampfes geht, hat die Unterkirnacherin Susanne Ciampa nun als erste Bewerberin ihren Hut in den Ring geworfen – mit einem gesunden Selbstbewusstsein, wie es von einer Geschäftsführerin eines mittelständischen Handwerksbetriebes nicht anders zu erwarten gewesen wäre.

Die 51-Jährige macht den gut 1500 Mitgliedern der CDU ein Angebot, das man auf dieser Ebene bislang von den Konservativen noch nicht kannte: Weiblich, Mutter von zwei Kindern, gebürtige Villingerin, Geschäftsführerin eines alteingesessenen Familienbetriebs, kommunalpolitisch und ehrenamtlich engagiert.

Parteien müssen sich diesen veränderten Realitäten anpassen, nicht andersherum

Mit diesem Profil kann Ciampa auch Mitbürger erreichen, die bislang nicht unbedingt ihr Kreuz bei der CDU gemacht haben. Vor allem heimatverbundenen jungen Menschen, Familien und Frauen kann die Union so ein Angebot jenseits des klassischen Konservativismus machen. Denn die Gesellschaft entwickelt sich weiter, wird auch im Schwarzwald-Baar-Kreis bunter und vielfältiger. Die Parteien müssen sich diesen veränderten Realitäten anpassen, nicht andersherum.

Inhaltliche Alternativen, die dieses Prädikat auch verdienen

Egal, wer letztendlich die Gunst der CDU-Mitglieder gewinnt: 2021 wird es im Wahlkreis 54 so spannend wie selten zuvor. Mit Martina Braun schicken die Grünen eine starke Kandidatin ins Rennen, die den Christdemokraten 2016 nicht nur das Direktmandat abgeluchst hat. Vielmehr hat sich Martina Braun mit ihrer Bodenständigkeit auch unter konservativ Denkenden einen guten Ruf erarbeitet. Auch mit ihr „kaa mer schwätze.“

Für die CDU wird es nun darauf ankommen, die beliebte Amtsinhaberin nicht nur mit einer überzeugenden personellen Besetzung, sondern vor allem auch auf inhaltlicher Ebene mit einem sachlichen Wahlkampf herauszufordern. Gelingt dies, können sich die Bürger auf einen intensiven politischen Meinungsaustausch freuen – ein Demokratie-Feuerwerk mit inhaltlichen Alternativen, die dieses Prädikat auch verdienen.