Tobias Lange

Die eine Veranstaltung wird abgesagt, die andere findet statt. Was bei einem flüchtigen Blick etwas willkürlich wirkt, hat einen wohldurchdachten Hintergrund. Denn die Zielgruppe ist ausschlaggebend. Bei Jobs for Future präsentieren sich Arbeitgeber jungen Menschen und werben so um zukünftige Mitarbeiter. Beim Selbsthilfetag kommen hingegen Selbsthilfegruppen mit überwiegend älteren und teils kranken Menschen zusammen. Und genau bei diesen besteht ein hohes Risiko einer schweren Erkrankung durch das Coronavirus.

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Hier haben die Organisatoren – das Gesundheitsamt und die Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim – Verantwortung übernommen und klar gesagt, dass Vorsicht besser ist als Nachsicht. Und sie haben Recht. Diese Entscheidung hat nichts mit Panikmache zu tun, was so mancher Kommentator im Internet generell bei Corona-Debatten gerne behauptet. Sondern mit dem besonderen Schutz und der Fürsorge, die unseren älteren Mitmenschen und Kranken zuteil werden müssen.

Was nicht bedeutet, dass die Jugend gedankenlos jedem Risiko ausgesetzt werden muss. Doch ist die Gefahr in diesem Fall nach derzeitigem Stand der Dinge so gering, dass die Absage der Messe Jobs for Future in Schwenningen in erster Linie eines gewesen wäre: eine Überreaktion.