Schwarzwald-Baar-Kreis (sk) Nachdem die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg im vergangenen September mit ihrem Votum für den Standort im Zentralbereich der Stadt Villingen-Schwenningen eine Grundsatzentscheidung getroffen hatte, hat das höchste IHK-Gremium nun über die Vergabe des Projektes entschieden und sich einstimmig für einen Generalunternehmer ausgesprochen. Die Baukosten werden auf rund 20 Millionen Euro veranschlagt, teilt die IHK in einer Presseerklärung mit.

Die IHK plant im Rahmen des Projektes, ihre bisherigen zwei Standorte im Romäusring und in der Peterzellerstraße in VS-Villingen mit dem Bau eines neuen IHK-Dienstleistungsgebäude und der IHK Akademie zentral zusammenzuführen und hat hierfür im vergangenen Jahr ein Vergabeverfahren gestartet.
„Damit biegt dieses wichtige Zukunftsprojekt nun endgültig auf die Zielgerade ein“, freut sich IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd über den Schritt. „Wir werden nun die Vertragsverhandlungen zeitnah zum Abschluss bringen, um möglichst schnell mit der Realisierung beginnen zu können.“ Der eigentliche Zuschlag erfolgt erst nach Vertragsschluss.

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„Mit dem Neubau werden wir unser vielseitiges Angebot an die Unternehmen der Region zukunftsfähig präsentieren und weiter ausbauen können,“ erläutert IHK Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez die Pläne und ist sich sicher: „Mit dem neuen Standort zentral in der Doppelstadt und zentral in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg wird die IHK noch stärker als bisher das ‚Haus der Wirtschaft‘ wahrgenommen werden.“

Aufstiegsbonus begrüßt

Neben den Neubauplänen hat sich die Vollversammlung noch mit weiteren Themen beschäftigt, wie zum Beispiel der Aufstiegsbonus. Zum Jahresbeginn 2020 habe das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg die Meisterprämie und die Meistergründungsprämie ausschließlich im Bereich des Handwerks eingeführt. Diese sieht vor, dass jeder Absolvent, der eine Meisterprüfung im Handwerk erfolgreich abschließt, eine Prämie in Höhe von 1 500 Euro erhält. „Die Zahlung ist eine Aufwertung der beruflichen Weiterbildung. Aber nicht nur das Handwerk ist vom Fachkräftemangel betroffen. Viele Betriebe anderer Branchen, so beispielsweise aus dem Gastgewerbe oder dem Transportwesen, finden immer weniger Fach- und Führungskräfte oder Unternehmensnachfolger“, sagt Michael Steiger, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses. Ein Aufstiegsbonus dürfe deshalb nicht allein an der Kammerzugehörigkeit und am Abschluss des Handwerksmeisters festgemacht sein. Die Vollversammlung werde die Landesregierung auffordern, den Aufstiegsbonus auf alle höheren Bildungsabschlüsse auszuweiten und die dafür notwendigen Mittel im Landeshaushalt aufzustocken.

Auch beim Bürokratieabbau starten die Industrie- und Handelskammern im Land eine neue Initiative. „Hier geht es eher darum, Schlimmeres zu verhindern als Verbesserungen zu erzielen“, so Birgit Hakenjos-Boyd. Die IHKs in Baden-Württemberg seien dabei in Kontakt mit Ministerpräsident Kretschmann, um in diesem Thema voranzukommen. „Wir werden die Vorsitzende des Normenkontrollrats in die Region bitten, um mit ihr an Beispielen Bürokratie-Entlastungen zu besprechen.“