Ein Rettungseinsatz am Klosterweiher am Sonntagnachmittag ist noch einmal glimpflich für den betroffenen Mann ausgegangen. Der Mann ist beim Baden untergegangen und konnte dank schneller Hilfe gerettet werden. Nach wie vor ist die genaue Ursache für den Notfall unbekannt.
Die gute Nachricht ist, dass der Mann auf dem Weg der Besserung ist. Wie die Pressestelle der Polizei auf Nachfrage mitteilt, sei er „bereits beim Eintreffen in das Klinikum außer Lebensgefahr gewesen“.
Zu verdanken hat er das der schnellen Hilfe und des Zusammenspiels von Badegästen, DLRG-Helfern und Schwimmmeister Markus Dorer, der an diesem Sonntag, 11. August, vertretungsweise Dienst am Klosterweiher hatte. Er tauchte nach dem Mann und fand ihn leblos auf dem Grund des Klosterweihers in rund zweieinhalb Metern Tiefe.
Für Dorer selbst war die Maßnahme und die Tatsache, dass er durch das schnelle Auffinden des Mannes in dem naturtrüben Gewässer und den sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen dem Mann das Leben rettete, Teil seines Berufs. „Dafür werde ich bezahlt“, winkt er ab.
Lebensretter Dorer dankt seinen Helfern
Ein Anliegen hat er dennoch. „Ich möchte allen Personen, die an der Rettung mitbeteiligt waren, meinen ganz großen Dank aussprechen.“ Es sei ein hervorragendes Zusammenarbeiten gewesen mit Stammbadegästen, die geholfen haben, den leblosen Körper des Verunglückten an Land zu bringen und die mit ihren Badetüchern einen Sichtschutz um die Einsatzstelle bei den Wiederbelebungsmaßnahmen bildeten.
Der Rettungseinsatz vom Sonntag hat auch gezeigt, wie wichtig die Badeaufsicht ist. Und dass der Job der Schwimmmeister verantwortungsvoll und mehr ist, als Badegäste auf die Einhaltung der Baderegeln hinzuweisen oder bei einer Schürfwunde ein Pflaster zu kleben.
Die Fachkräfte müssen das Geschehen auf dem Wasser jederzeit im Blick haben. Das ist, wenn sich viele Badegäste gleichzeitig im Wasser tummeln oder bei einer so großen Wasserfläche wie dem Klosterweiher, nicht einfach. „Aber wir sind ja nicht allein“, sagt Konopke.
Auch die „Klosterweiherfamilie“ passt mit auf
Eine zweite Schwimmmeisterin verstärkt die Aufsicht, an den Wochenenden, wenn erfahrungsgemäß mehr Badebetrieb ist und in der Ferienzeit auch öfter, machen zudem Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Wachdienst und haben ebenfalls ein Auge auf das Geschehen auf dem Wasser. „Und unsere Stammbadegäste und große ‚Klosterweiherfamilie‘ hält auch die Augen offen“, wie Konopke die treuen Stammgäste liebevoll nennt.

Dass die Wasserfläche aktuell aufgrund der Absaugarbeiten teilweise abgetrennt und für den Badebetrieb gesperrt ist, kommt dem Schwimmmeister bei der Arbeit entgegen.
Was ist, wenn sich ein Schwimmer weitab vom Badebereich im See aufhält und untergeht? „Dafür haben wir ja dann noch ein Rettungs-Ruderboot“, sagt Konopke. Hier müssen allerdings zwei Retter vor Ort sein und zur Verfügung stehen. Denn einer muss das Boot sichern.
Tipps von den Experten: So badet man richtig bei Hitze
Eine grundsätzliche Bitte haben die Schwimmmeister jedoch an ihre Badegäste: Sowohl Markus Dorer als auch sein Kollege Sven Konopke weisen darauf hin, dass es wichtig sei, sich abzuduschen, ehe man in das Wasser steigt.
Denn grundsätzlich können Badegäste so ihr eigenes Risiko für ein plötzliches gesundheitliches Problem senken, wenn sie eine grundlegende Baderegel beachteten.
Dass an den Durchgängen zwischen Liegewiese und Weiher Duschen stehen, hat seinen Grund. Denn bevor Badegäste nach stundenlangem Sonnenbaden überhitzt und verschwitzt in den Klosterweiher springen, sollte man sich an den Duschen abkühlen. Dass viele Menschen dies ignorieren und direkt ins Wasser steigen, müssen die Schwimmmeister immer wieder beobachten.
Herunterkühlen verringert das Risiko
Dass das aus mehreren Gründen nicht zu empfehlen ist, erklärt Schwimmmeister Sven Konopke. „Erstens ist das unhygienisch. Auch wenn der Klosterweiher ein Naturbadesee mit großer Wasserfläche ist, sollte man sich vorher den Schweiß abduschen.“ Dafür stehen ausreichend Duschen bereit. Im Kinderbereich gibt es dafür sogar eine spezielle Kinderdusche.

Der zweite und möglicherweise lebensrettende Grund, vor dem Schwimmen kurz abzuduschen ist der, dass der Körper dadurch langsam heruntergekühlt und an die Wassertemperatur angeglichen wird.
Dadurch kann ein mögliches gesundheitliches Risiko, im Wasser plötzlich einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, deutlich verringert werden.
Eine Ärztin erklärt den Zusammenhang
Weshalb das so ist, erläutert Viktoria Schwarz, Fachärztin in der Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie und Intensivmedizin am Schwarzwald-Baar-Klinikum. „Beim Sprung ins kalte Wasser reagieren die Blutgefäße auf den plötzlichen Temperaturunterschied, indem sie sich akut zusammenziehen. Das bedeutet eine enorme Kreislaufbelastung. Beim Baden ist es deshalb ratsam, langsam ins Wasser zu gehen, sodass die Körpertemperatur sich anpassen kann.“
Ein Flüssigkeitsmangel könne den Körper zusätzlich belasten und spiele in diesem Zusammenhang auf eine Rolle. „Deshalb ist es bei dem sehr warmen Wetter zudem sehr wichtig, viel zu trinken“, so die Medizinerin.