Blumberg ist eine Kleinstadt, die trotz der Industrialisierung im Zuge des Doggererz-Abbaus und damit verbundenem schnellen Wachstum nie ihren einstigen dörflichen Charakter verloren hat. Man kennt sich und man hilft sich. Viele ehrenamtliche Helfer tragen dazu bei, dass sich gegenseitig unter die Arme gegriffen wird.

Verena Basler ist Vereinsmensch durch und durch

Für die 35-jährige Verena Basler aus Fützen ist fast jeder Tag mit vielen Erlebnissen verbunden. Immer auf Achse bringt sie sich in vielen Bereichen ehrenamtlich ein und gehört in ihrer Gemeinde zu den beliebten Vorbildern. Besonders ihre Mädchen-Tanzgruppen „Powerteens“ sowie die „Minigarde“ des Sportvereins (SV) Fützen sind ihr als Trainerin ans Herz gewachsen.

Beim SV ist sie auch im jährlichen Laientheater stark involviert. Dazu beweist sie im Gemeindeteam der katholischen Kirche weiteren Einsatz. „Ich komme mit allen Menschen, ob Alt oder Jung klar und bringe mich für sie gerne ein“, freut sie sich über ihr viele Begegnungen.

Dazu ist sie in der Kernstadt Blumberg beim TTC Tischtennis Blumberg seit ihrem siebten Lebensjahr eine feste Größe. Seit einigen Jahren ist dort auch als sportliche Leiterin verantwortlich. Um alles unter einen Hut zu bringen, sind ihre Tage manchmal fast zu kurz. Immer strahlt sie mit einem Lächeln im Gesicht gut Laune aus.

Auch beruflich ist sie gefordert. Seit ihrem Dualen Studium ist sie beim Blumberger Unternehmen Metz Connect im Vertriebscontrolling seit 15 Jahren in verantwortlicher Position angestellt.

Aktuell ist sie auch im Festgremium des Tischtennisclubs (TTC) Blumberg, der im kommenden Jahr sein 75-jähriges Jubiläum feiert, weiter gefordert. Mit Tischtennisschläger und kleinem Ball pflegte sie schon als Kind zu Hause eine starke Beziehung. Über die Jugendmannschaften war sie dann schon in jungen Jahren bei der erfolgreichen Damenmannschaft des TTC Blumberg am Ball. Bis in die höherklassige Badenliga fuhr sie mit ihrem Team viele Erfolge ein. Nie als die Nummer Eins, sondern als verlässlicher Teil ihrer Mannschaft wird sie heute noch in der Bezirksligamannschaft eingesetzt.

Schon in jungen Jahren übernahm sie beim TTC als Jugendleiterin weitere Verantwortung. Seit 2017 stellt sie als Vorsitzende Sport die Weichen. So ist sie auch bei der jährlichen Großveranstaltung, beim ESB-Turnier in Blumberg, bei dem bis zu 200 Tischtennisspieler an den grünen Platten sind, voll im Einsatz: „Es ist organisatorisch immer eine Herausforderung“, weiß sie zu berichten.

Mit ihren Fützener Mädchen-Tanzgruppen ist sie auf einem ganz anderen Terrain vertreten. Seit knapp 15 Jahren ist sie hier mit ihrer Kollegin Manuela Gleichauf-Balukcic für das gesamte Training, die Choreografie. mit tänzerischen Schrittfolgen bis zu kleinen akrobatischen Einlagen gleich für zwei Gruppen mit den „Powerteens“ sowie der „Minigarde“ zuständig. „Wir haben hier keine Nachwuchssorgen und die Mädchen sind immer mit großem Eifer dabei“, freut sie sich mit dem Tanznachwuchs.

Mit viel Leidenschaft und Herzblut bringt sich Verena Basler auch für das jährliche Laientheater des SV Fützen ein. Angeregt durch ihre Eltern Karl-Heinz und Gabi Basler, die über Jahrzehnte die Regie führten, ist sie seit ihrem 16. Lebensjahr auf der Bühne ein fester Bestandteil. Seit einigen Jahren übernimmt sie selbst das Kommando und sucht auch die Stücke aus: „Mit unterschiedlichen Komödien von ‚Auf der Alm‘ bis zu ‚Mallorca‘ wird immer viel gelacht“, freut sie sich stets auf diese Aufführungen.

Seit fünf Jahren ist sie im katholischen Gemeindeteam Fützen vertreten. Mit sozialem Austausch besonders für ältere Mitbürger zu bestimmten Anlässen wie dem Erntedankfest bis zur Fastenzeit wirkt sie hier mit.

Braucht sie von all diesen Aktivitäten auch mal Urlaub, um sich zu erholen? „Ich mache keine großen Reisen, sondern fühle mich in der näheren Region wie zum Beispiel am Bodensee wohl. Mit Radtouren wie in angrenzende Schweiz finde ich weitere Entspannung“, unterstreicht sie ihre Bodenständigkeit.

Mit einem guten Buch findet Basler weitere Entspannung: „Es können Schicksalsromane, aber auch ein Krimi sein.“ Ihr soziales Miteinander ist für sie auf den verschiedenen Ebenen wichtig und nie zu viel. „Man muss jeden Tag mit Überzeugung und der nötigen Begeisterung angehen“, lebt sie eine klare Philosophie vor.

Winfried Hirling kümmert sich um den mobilen Mittagstisch

Der mobile Mittagstisch des Deutschen Roten Kreuzes ist eines von mehreren Hilfsangeboten, bei dem ehrenamtlich engagierte Helfer besonders die älteren Mitbürger, die nicht mehr selbst kochen können, mit einem nach Hause gelieferten Mittagessen unterstützen.

Einer von 20 dieser Ehrenamtlichen, die immer als Tandem nach eingeteiltem Fahrplan unterwegs sind, ist Winfried Hirling aus Blumberg. Der inzwischen pensionierte Lehrer, der mehr als 20 Jahre an der Blumberger Weiherdammschule und anschließend weitere zwölf Jahre an der Donaueschinger Heinrich-Feurstein-Schule unterrichtet hat, war es schon von Berufswegen gewohnt, anderen Menschen tagtäglich zu helfen.

Als ihn ein Kollege im zweiten Jahr seiner Pensionierung ansprach, ob er sich nicht auch als Fahrer beim mobilen Mittagstisch einbringen wolle, musste er nicht lange überlegen und stimmte zu: „Inzwischen bin ich seit fünf Jahren dabei und es macht mir immer noch Spaß“, sagt der rüstige Senior, dem die Freude an seiner Tätigkeit deutlich anzusehen ist.

Alle fünf Wochen ist er gemeinsam mit seiner Beifahrerin Petra Lange an der Reihe, um an drei aufeinanderfolgenden Tagen die bestellten Essen an die Senioren in Blumberg und den Ortsteilen auszufahren. „Früher haben wir mal etwas kleiner angefangen und weniger Essen verteilt“, erklärt Petra Lange. Sie ist selbst schon seit zwölf Jahren dabei, nachdem sie damals in der Zeitung von einem Aufruf gelesen hatte, dass das DRK ehrenamtliche Fahrer sucht.

„Mittlerweile erfreut sich das Angebot immer größerer Beliebtheit und wir fahren etwa 65 Essen aus“, so Petra Lange. In Summe dauert das fast fünf Stunden, die ein Zweierteam pro Tag unterwegs ist: Zunächst fahren sie mit dem Auto nach Hüfingen, wo das Mittagsmenü mit Suppe, Hauptgang und Nachtisch für die Auslieferung im Fürstlich Fürstenbergischen Altenpflegeheim mitgekocht wird. Sobald sie alle Menüs in den entsprechenden Transportboxen und Warmhaltebehältern eingeladen haben, beginnt die Verteil-Tour gemäß dem Fahrplan von Dirk Kanter aus Blumberg, der die organisatorischen Fäden im Hintergrund zusammenhält.

„Besonders schön zu sehen ist es, wenn sich die Senioren über ihr geliefertes Essen freuen und auch, dass die Hilfe benötigt wird und man mit jedem überbrachten Menü eine kleine gute Tat vollbringt“, sind sich Winfried Hirling und Petra Lange einig. Sie geben das aktuelle Menü ab, nehmen gleichzeitig den Leerbehälter vom Vortag wieder mit und bringen diese leeren Behälter dann am Schluss ihrer Tour gesammelt zurück nach Hüfingen.

Wer Interesse hat, ebenfalls als ehrenamtlicher Fahrer des mobilen Mittagstisches tätig zu werden, kann sich bei Peter Gilly (Telefon 07702 429424) aus dem Vorstand des DRK-Ortsvereins oder Dirk Kanter (Telefon 07702 41140) melden.

Blumberg in Zahlen, Daten, Fakten

  • Fläche in Hektar: 9872
  • Bevölkerung: 9925
  • Einwohner pro km²: 101
  • Einpendler: 1670
  • Auspendler: 2739
  • Altersdurchschnitt: 44,5
  • Bildung: Grundschulen (4) Werkrealschule und Realschule (1), Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (1)
  • Miete pro Quadratmeter in Euro: 5,86
  • Wohnung Kaufpreis pro qm² in Euro: 2292,46
  • Haus Kaufpreis pro qm² in Euro: 2558,20
  • Bautätigkeit: Aktuell gibt es in Blumberg zehn Bauplätze für Einfamilienhäuser, die angeboten werden. In den Ortsteilen sieht es folgendermaßen aus: In Epfenhofen gibt es einen Platz, in Fützen sind es zwei Plätze, Hondingen hat noch zwölf Bauplätze und in Riedböhringen gibt es 24 für Einfamilienhäuser und vier für Geschosswohnungsbau.
Bild 1: Sie machen Blumberg erst richtig lebenswert
Bild: Kerstan
  • Fernverkehr: nein
  • Regionalbahn: nein
  • Gastro: ja
  • Pflegeheim/Seniorenzentrum: Ja
  • Hausärzte: 7
  • Kitaplätze: Im U3-Bereich gibt es aktuell 75 Plätze, davon 50 in Krippengruppen und 25 in der Kindertagespflege. Im Ü3-Bereich sind es 400 Plätze.
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