St. Georgen Sommer, Sonne, Bademeister – wer von einem Badespaß im Freien träumt, tut sich in unseren Regionen derzeit besonders schwer. Ein Glück, dass es da den Freundeskreis Puppen- und Theaterbühne gibt, welcher am Theater im Deutschen Haus zumindest teilweise diesen Traum nährte: Bademeister Rudi Schaluppke alias Robbi Pawlik war für einen fröhlichen Abend auf einen Abstecher gekommen.
Der Schwarzwälder mit Wohnort Köln präsentierte sich in einem viel zu engen schwarzen Outfit und mit jeder Menge Humor. Schaluppke, der von sich selbst behauptet, am Beckenrand der Gesellschaft zu stehen, brachte seinem Publikum früh bei, ihn zu verehren. Der Spruch „Die Tür geht auf, der Bauch kommt rein, das kann nur der Schaluppke sein“ ertönte an diesem Abend mehrfach. Das lag auch daran, dass der Mann aus einem Kölner Kombibad das Publikum intensiv in seine Abenteuer als Schwimmmeister einbezog.
Überhaupt war ihm viel an der Nähe zum Publikum gelegen, welches er nicht nur mit seinen Qualitäten als Bauchtänzer oder als heißer Bade-José in Ekstase versetzte. Schaluppke verbreitete „Chlory“-Stunden in der Bregstadt. Schaluppke schien sich pudelwohl zu fühlen, als er von den Zeiten mit Badekappenpflicht, dem Hundeschwimmen in einem Schwimmbad oder den vom Aussterben bedrohten Silberfischchen im Duschbereich berichtete. Ohnehin war es das Duschen, was ihn das gesamte Programm hindurch bewegte. Da half kein „Bämm“ der Halbstarken oder ein „Schüttel deinen Speck“: Duschen, das muss sein, da kennt Schaluppke kein Pardon. Als Schwimmmeister erinnerte er an ein Berufsbild, das sich in den vergangenen 2000 Jahren drastisch wandelte. Home-Office als Element der Work-Life-Balance war für den Mann, der sich als Lebensretter, Sonderpädagoge, Diplomat und Vermittler fühlt, ein Fremdwort. „Ich bin Richter und Henker, Innen- und Außenbeckenminister“, erklang es aus seinem Mund. Vor allem war er an diesem Abend ein Komiker, der es verstand sein Publikum zum Lachen zu bringen. Da blieb kein Auge trocken.
Unmittelbar vor den Sommerferien hatte der Freundeskreis unter der Leitung von Ute und Helmar Scholz seine Gäste eingeladen, mit einem Badeutensil das Programm zu verfolgen. Unter denen, die mit Badehauben, Schwimmflügel und Co. gekommen waren, verlosten die Veranstalter kurz vor Schließung des Spaßbades zwei Freikarten für das Kabarett mit Rene Sydow am 18. Oktober an selber Stelle. Bei der Ziehung des Siegers war noch einmal Schaluppke gefragt, ehe er mit zwei Zugaben sehr zum Bedauern des Publikums endgültig die Pforten seines Badetempels schloss.
Für den Freundeskreis bedeutete der Ausflug ins Spaßbad ebenfalls das Saisonende. Die neue Saison eröffnet der Freundeskreis am 20. September mit Helene Bockhorst, die sich in einer Mischung aus Comedy und Tragedy als „Lebefrau“ im Titel ihres neuesten Programms präsentiert.
Der Kleinkunstpreisträger 2024 Rene Sydow kommt „In ganzen Sätzen“ am 18. Oktober und sein Vorgänger Philipp Scharrenberg mit „Verwirren ist menschlich“ am 15. November für einen Auftritt ins Theater im Deutschen Haus. „Unverschämt“ präsentiert der aktuelle Musikpreisträger Falk sein Programm am 5. Dezember, bevor das Gastspieljahr mit einem Weihnachtskonzert mit der „Brass Vibration Bigband“ am 20. Dezember endet. Eine Folk-Show mit Tante Friedl eröffnet das Jahr 2026 am 16. Januar.