Das Ergebnis ist eindeutig. Mehr als 30 Prozent der Bürger, die sich am Voting für die zukünftige Optik des Bodenbelags auf dem St. Georgener Marktplatz beteiligten, haben für die Variante sechs gestimmt. Demnach wollen sie, dass der Marktplatz nach der Sanierung mit rötlichen Pflastersteinen an den Rändern und geometrischen, großformatigen Betonplatten in der Platzmitte ausgestaltet wird. Das klare Ergebnis der Bürger stieß nicht bei allen Gemeinderäten auf Zustimmung.

Nicht alle Gemeinderäte ziehen mit
Peter Fichter (SPD) verweigerte seine Zustimmung für die von den Bürgern gewählte Variante, „weil mir die großen Platten nicht gefallen.“ Man hätte auch mit den Natursteinvarianten etwas Schönes machen können.
Guido Santalucia (SPD) habe zwar „zwischenzeitlich mit den Ortbetonplatten geliebäugelt.“ Letztlich überwogen dennoch Zweifel, dass Reifenabriebspuren durch Müllfahrzeuge, Fettflecken und Taubenkot die Flächen auf den großen Platten schnell unansehnlich machten und intensive Reinigungsarbeiten erforderten, weswegen er dem Bürgervotum nicht zustimmte.
Dichtigkeit zur Tiefgarage hat Vorrang
Wie Jürgen Pfaff vom Planungsbüro Faktor Grün sagte, würden bei den großen Platten deutlich weniger Nahtstellen entstehen und so die Gefahr der Durchnässung deutlich minimiert werde. Die Dichtigkeit zur Tiefgarage habe bei den Überlegungen der Platzgestaltung höchste Priorität.
Enttäuschung über geringe Bürgerbeteiligung
Dirk Schmider (Grüne Liste) bezeichnete die Beteiligung der Bürger als „nicht so toll.“ Gerade mal 694 Bürger über 14 Jahren hätten die Gelegenheit wahrgenommen und ihren Favoriten gewählt. Das sei bei einer Stadt mit rund 10.000 Einwohnern über 14 Jahren, die abstimmungsberechtigt gewesen seien, ein geringer Anteil. „Jetzt könnte man sagen, dass 93 Prozent der Bürger Vertrauen in die Entscheidung haben oder dass es denen einfach egal ist.“ Zudem hätten rechnerisch mehr Bürger für die Natursteinvarianten abgestimmt. Auch er hätte eine Natursteinvariante befürwortet. Deshalb verweigerte er seine Zustimmung, ebenso wie die SPD-Mitglieder Hansjörg Staiger und Gabriel Dörr.
Freude über mündige Bürger
Karola Erchinger und Marc Winzer (Freie Wähler) bekräftigten dagegen ihre Unterstützung für das Bürgervoting. „Wir haben mündige Bürger und deshalb werde ich das Voting unterstützen“, so Winzer. Erchinger „freute sich über die Teilnahme der Bürger, die ein eindeutiges Ergebnis zeigt.“ Mit fünf Gegenstimmen stimmte der Gemeinderat schließlich der von den Bürgern gewählten Variante sechs zu.