Johannes Probst ist ein erfahrener Hausarzt. Der 68-jährige St. Georgener betreibt gemeinsam mit seiner Frau und drei weiteren Ärzten eine Gemeinschaftspraxis. Schon seit Beginn der Pandemie ist diese auch eine Corona-Schwerpunktpraxis. Im SÜDKURIER erzählt er wöchentlich, welche Fortschritte und Rückschläge es in der Impfkampagne gibt und was gerade im Zusammenhang mit Corona wichtig ist.

Johannes Probst in seiner St. Georgener Praxis mit zwei seiner Kolleginnen.
Johannes Probst in seiner St. Georgener Praxis mit zwei seiner Kolleginnen. | Bild: Matthias Jundt

„In der vergangenen Woche haben wir wieder eine vergleichbare Menge an Impfstoff zur Verfügung gehabt wie in den sieben Tagen davor“, sagt Probst. Bedeutet, die Gemeinschaftspraxis erhielt 150 Dosen zum verimpfen. Die Menschen, die geimpft werden, seien nun deutlich jünger als bislang. „Das Alter der Patienten ist ab 18 Jahren regulär und medizinisch begründet auch darunter. Der Anteil der über 60-Jährigen ist dagegen inzwischen im einstelligen Bereich“, so Probst weiter.

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Aber nicht nur beim Alter der jetzigen Patienten, sondern auch bei deren Einstellung, so der Hausarzt, habe sich etwas verändert: „Unsere Beobachtung ist, dass die unbedingt Impfwilligen ihre Impfungen inzwischen erhalten haben. Jetzt impfen wir die bislang Unentschlossenen und die verhalten Eingestellten.“ Mit positiven Argumenten von der Sinnhaftigkeit der Impfung könne man auch Menschen überzeugen. Probst: „Auch hier ergibt sich wieder ein hoher Beratungsbedarf mit teilweise viel Zeitaufwand.“#

Maskenpflicht aufheben?

Die Inzidenz im Schwarzwald-Baar-Kreis liegt aktuell bei 3,8. Nur unwesentlich höher ist der Wert deutschlandweit. Auch deshalb wurde in letzter Zeit intensiv über eine mögliche Aufhebung der Maskenpflicht diskutiert. Für Probst macht die Maskenpflicht in Innenräumen weiterhin Sinn. „Wir haben gesehen, dass die Mund-Nasen-Bedeckung auch bei der Influenza und anderen Krankheiten hilft“, so Probst. Im Freien, findet Probst, mache eine Pflicht aktuell dagegen keinen Sinn mehr.