Kai Stehle ist in St. Georgen angekommen. Zwar erfolgte der Start des neuen Leiters des Polizeireviers St. Georgen unter besonderen Bedingungen – in Corona-Zeiten ohne eine Feierstunde mit den eigentlich üblichen rund 100 Gästen. Doch jetzt ist er da, an der wahrscheinlich letzten Station seines Berufslebens.

Denn in der Bergstadt, als Revierleiter auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn im gehobenen Dienst, will der Nachfolger von Udo Littwin in einigen Jahren seinen Ruhestand antreten. „Mehr kann man im gehobenen Dienst nicht erreichen“, sagt er. Er wolle die Aufgabe mit viel Elan angehen. Bis zum Ruhestand bleiben, abgesehen von der Möglichkeit einer Verlängerung, noch knapp sechs Jahre.

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Stehle, der aus der Position des Stellvertreters in Schwenningen auf den Chefsessel nach St. Georgen gewechselt ist und weiterhin am Neckarursprung lebt, ist neben dem Revier in der Bergstadt nun in der Verantwortung für die zwei Polizeiposten in Furtwangen und Triberg und insgesamt neun Kommunen. Das weitläufige Zuständigkeitsgebiet ist eine Aufgabe, die charakteristisch für die Arbeit in der Bergstadt ist und im Polizeipräsidium Konstanz durchaus eine Besonderheit darstellt. „Das ist eine logistische Herausforderung. Die weiten Wege unterscheiden St. Georgen von anderen Revieren“, sagt er.

Behutsam Kontakte knüpfen

Diese Weitläufigkeit und die Kontaktbeschränkungen der Corona-Krise machen auch das Einarbeiten schwerer. „Ich konnte bislang noch nicht alle persönlich treffen“, sagt Stehle, der nun Chef von 50 Kollegen ist. Unter anderem diejenigen in den Polizeiposten habe er noch nicht besuchen können. Auch die Gespräche mit einigen Bürgermeistern, für deren Kommunen er zuständig ist, stehen noch aus. „Teilweise sind die Rathäuser ja auch geschlossen“, sagt Stehle.

Immerhin, Gelegenheit für Gespräche mit allen Kollegen in St. Georgen habe es schon gegeben. Wenn sich die Arbeit momentan auch überwiegend rund um das Thema Corona dreht. Denn die Verordnung des Landes zu überwachen, ist auch Aufgabe der Polizei. Doch der Chef der St. Georgener Beamten findet lobende Worte. „Wir haben da eigentlich keine Probleme“, sagt er. Und ergänzt: „Trotzdem fordert das viel Fingerspitzengefühl der Kollegen.“ Und die werden momentan zeitweise auch von acht Kräften der Bereitschaftspolizei unterstützt. „Die Polizeipräsenz ist da“, sagt Stehle. Das zeigen auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

Ausreichend Schutzmaterial

Die Polizei kann für ihre Arbeit auf ausreichend Schutzmaterial zurückgreifen. Mundschutz, Desinfektionsmittel, Handschuhe und wenn es nötig wäre auch Schutzanzüge. Das Material kommt rege zum Einsatz, denn nicht immer ist es den Beamten möglich, einen Sicherheitsabstand einzuhalten. Auch wenn man das natürlich, wann immer es irgendwie geht, versucht. So hat sich auch die Polizeiarbeit intern viel ins Digitale verlagert. Etwa bei Besprechungen über Video-Konferenzen.

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Kai Stehle hat in St. Georgen eine verantwortungsvolle Position übernommen, nachdem Udo Littwin fast 16 Jahre lang Revierleiter war. Und Stehle kann sich auf gute Kollegen verlassen. Das ist auch wichtig und gilt sicherlich nicht nur bei der Polizei. „Man muss auch Verantwortung abgeben können“, so der neue Revierleiter.