Der Zeitplan für die Sanierung des Roten Löwen ist knapp bemessen. Spätestens im im ersten Halbjahr 2023 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein, denn das läuft ein wichtiges Förderprogramm aus.

Doch Zeitdruck sollte man im Bausektor derzeit nicht haben. Lange Lieferzeiten, hohe Preise und ein enormer Aufwand, um ein Projekt zu realisieren. Vor allem bei der Sanierung eines Hauses, das schon deutlich über 100 Jahre steht. Noch, sagt Architekt Martin Rosenfelder bei einem Gespräch vor Ort, laufe es aber gut.
Wichtiges Material eingelagert
Dass es St. Georgens Großprojekt nicht doch noch treffen könnte, ist trotzdem nicht gesagt. „Wir sind noch im Zeitplan, aber es wird knapp“, sagt er. Wichtige Materialien habe man bereits an Lager gelegt, um sie verfügbar zu haben und sich vor Preissteigerungen zu schützen. Vor allem im Bereich Holzbau und Sanitär.
Weitere Kostensteigerung
Ganz vermeiden lassen sie sich aber nicht, dafür ist der Markt zu angespannt. Durch die Corona-Pandemie ohnehin und durch den Krieg in der Ukraine deutlich verschärft. Deshalb wird sich der Gemeinderat erneut mit einer Kostensteigerung befassen müssen. „Die Kosten werden laufend fortgeschrieben“, sagt Rosenfelder.
Die Steigerung werde aber moderat ausfallen, wie Benjamin Hengstler, Leiter des Hochbauamtes der Stadt St. Georgen, ergänzt. Noch lasse sich das aber nicht genauer beziffern. Die Gesamtkosten des Roten Löwen belaufen sich nach bisherigem Stand auf 5,42 Millionen Euro – im Vergleich zu gut 5,2 Millionen Euro in der Kalkulation aus dem Jahr 2021.
Mehrkosten für das Material
Etwa zwei Drittel der Aufträge sind bereits vergeben. Was aber nicht heißt, dass nicht auch diese Preise steigen können. Preisgleitklauseln seien jeweils vereinbart, so erklären Rosenfelder und Hengstler.
Die Firmen können gestiegene Materialkosten also an die Stadt weiterreichen, so sie diese belegen können. Eine Wahl habe man als Auftraggeber ohnehin nicht wirklich, wenn man schon angefangen hat. Schließlich könnte man das Projekt kaum mitten in der Umsetzungsphase abbrechen.

Einen wichtigen Schritt in genau dieser Phase hat der Rote Löwen bald geschafft. Bis Ende Juli, spätestens bis nach den Ferien im Sommer, sollen die Maurer- und Betonarbeiten fertig sein. Hier sei alles glatt gelaufen, vor allem in der Zusammenarbeit mit der ausführenden Firma, so der Architekt. Es bleibt abzuwarten, ob es so weiter geht und ob die Sanierung bis zum Ende gut umzusetzen ist.