St. Georgen – Wenn das Gasthaus „Zum Goldenen Auerhahn“ in der katholischen Unterkirche temporär seine Türen öffnet, dann läuft die Fasnet in St. Georgen auf Hochtouren. Am schmotzigen Donnerstag feierten zahlreiche Narren dort einen bunten Fastnachtsball. Dabei kamen nicht nur die Akteure auf der Bühne, sondern auch das Publikum selbst außer Atem.
Zunächst stellte die Begrüßung das Moderatorenteam Regina und Corsin Kleiner vor eine große Herausforderung. Wie begrüßt man in Zeiten des Genderwahnsinns das Publikum korrekt? Damen und Herren? Dicke und Dünne? Oder einfach mit „Schön, dass ihr alle da seid?“ In Anbetracht des Umstandes, dass die Veranstalter kein spezielles Motto ausgerufen haben, schlüpften die Moderatoren in die unterschiedlichsten Kostüme und überraschten mit den buntesten Outfits bei der Ankündigung der Programmpunkte.
Dass den Moderatoren dabei auch so manches Missgeschick der Fastnachtsprofis nicht verborgen bleibt, zeigten Regina und Corsin Kleiner, als sie feststellten, dass sich beim großen Fastnachtsumzug vor zwei Wochen das Programmheft, in denen die Narrenrufe der einzelnen Fastnachtsgruppen aufgeführt waren, ausgerechnet bei der heimischen Narrenzunft grobe Fehler eingeschlichen haben. Demnach hätten die Zuschauer dort „Fohren-Bobbele“ rufen sollen Mit „n“, wobei jeder weiß, dass die Figur „Fohre-Bobbele“, also ohne „n“ heißt. Und als ob das nicht schlimm genug gewesen wäre, wurde auch noch der Ruf des Kräuter-Wieble kurzerhand in ein „Wiebele“ mit einem „e“ zu viel aufgelistet. Die Narrenzunft durfte demnach ihre eigenen Narrenrufe lautstark üben und gelobte Besserung für die nächste Fasnet.
Das Programm wurde von den Weiher-Hexen-Kids und dem Kinderballett der Nesthexen mitgestaltet. Die Ministranten zeigten in einem Sketch ohne Worte, wie die Themen Hygiene und Nachhaltigkeit im Sommerlager unter einen Hut zu bringen sind. Auch das Hexenballett der Nesthexen machte beim Schmodoball seine Aufwartung und entführte das Publikum mit ihrem Tanz in die 1920er Jahre.
Nicht nur die Akteure auf der Bühne präsentierten sich tanzend. Die Veranstalter ließen auch dem Publikum ausreichend Gelegenheit, sich auf der Tanzfläche zu bewegen. DJ Valentino sorgte mit seiner Musikauswahl für ausgiebige Tanzrunden und auch die ein oder andere Polonaise. Musikalisch laut wurde es beim Auftritt der Fanfaren-Fetzer, die mit sattem Sound die Unterkirche beben ließen.
Mit den Auftritten des Männerballetts der Narrenzunft und der Showtanzgruppe Apassiodanza des Turnvereins steuerte der bunte Schmodoball seinem Finale entgegen, dem die Stadtmusik mit ihrem Besuch das I-Tüpfelchen aufsetzte.