In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wurde Marc Winzer von den Freien Wählern aus dem Gremium verabschiedet. Er tritt am 1. Februar seine Stelle als Bürgermeister von Hornberg an. In der Abschiedsrede von Bürgermeister Michael Rieger war das Bedauern über das Ausscheiden des engagierten Gemeinderats deutlich heraus zu hören.

„Wir lassen Sie ungern gehen, sie hätten dem Gremium weiterhin gutgetan und noch viel mitgestalten können“, sagte Rieger. Die Beiträge des ausscheidenden Gemeinderats, der seit 2019 im Gremium saß, hätten stets von Kompetenz gezeugt „und Sie haben viele kreative Vorschläge eingebracht.“ Er charakterisierte Winzers „offene, ehrliche, aufrichtige und kollegiale Art.“

Rieger würdigt „mutige Entscheidung“

Rieger persönlich, aber auch der gesamte Stadtrat sowie die Verwaltung bedauerten den Schritt, zeigten aber auch volles Verständnis. Der Rathauschef nannte es eine „mutige Entscheidung, der Respekt gebührt“, sich um ein Bürgermeisteramt zu bewerben. „Man braucht breite Schultern und muss viel aushalten“, konnte Rieger ihm aus eigener, mittlerweile 15-jähriger Berufserfahrung mit auf den Weg geben.

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Der Beruf habe aber auch schöne Seiten. „Sehen Sie die schönen Sachen“, gab er Marc Winzer mit auf den Weg.

Gerd Haas von den Freien Wählern rückt für Marc Winzer in den Gemeinderat nach.
Gerd Haas von den Freien Wählern rückt für Marc Winzer in den Gemeinderat nach. | Bild: Sprich, Roland

Als Geschenk überreichte ihm Rieger einen Füllfederhalter zum Unterzeichnen wichtiger Dokumente.

Nervennahrung zum Abschied

Von Fraktionssprecherin Karola Erchinger bekam er neben Schokolade als Nervennahrung auch ein Buch sowie eine Uhr, auf der die Logos von St. Georgen und Hornberg abgebildet sind.

Von seinen Fraktionskollegen der Freien Wähler bekommt Marc Winzer von Karola Erchinger eine Uhr mit den Logos von St. Georgen und ...
Von seinen Fraktionskollegen der Freien Wähler bekommt Marc Winzer von Karola Erchinger eine Uhr mit den Logos von St. Georgen und Hornberg überreicht. | Bild: Sprich, Roland

Marc Winzer sagte zu seinen Beweggründen, dass er sich schon immer für Kommunalpolitik interessiert habe. „Etwas mit zu bewirken geht nicht vom Sofa aus, sondern nur, wenn man mit am Ratstisch sitzt.“

Er appellierte an die St. Georgener Bürger, „dass jeder, dem etwas nicht gefällt, sich bei den kommenden Kommunalwahlen 2024, für die ab diesem Jahr Kandidaten gesucht werden, engagiert“.

Rückblickend bezeichnete Winzer seine Amtszeit als spannende und interessante Arbeit. Gerade bei der Stadtkernsanierung und bei der Sanierung des Roten Löwen habe er sich einbringen können. Er bedauere, dass er den Fortlauf dieser Projekte nun nicht mehr weiter begleiten kann. „Ich gehe mit einem weinenden Auge.“

Der Entschluss fällt ganz spontan

Sein Entschluss, sich um ein Bürgermeisteramt zu bewerben, sei nicht von langer Hand geplant gewesen. „Der Gedanke zur Bewerbung kam, als ich die Annonce der Stadt Hornberg entdeckte, dass dort ein Bürgermeister gesucht wird“, sagte er.

Mit einer Vorlaufzeit von grade mal vier Wochen, in denen er Wahlkampf machte, konnte er die Bürger von Hornberg von sich überzeugen, die ihn schließlich am 13. November aus sechs Mitbewerber wählten. Er erreichte knapp mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen.