Im Februar 2026 finden die Olympischen Winterspiele in Mailand statt. Ein Athlet, der fest entschlossen ist, an diesen Olympischen Spielen teilzunehmen, ist Eisschnellläufer Hendrik Dombek.

Zur Vorbereitung für Olympia war der Erfurter jetzt für ein Höhentraining im St. Georgener Roßbergstadion. Wie es dazu kam, erzählt er zwischen Starts, Sprints und Sprüngen.

Henrik Dombek (vorne) und Dominik Mayrhofer üben die Bewegungsabläufe im Eisschnelllauf.
Henrik Dombek (vorne) und Dominik Mayrhofer üben die Bewegungsabläufe im Eisschnelllauf. | Bild: Sprich, Roland

Eisschnelllauftraining bei 25 Grad Außentemperatur in einem Stadion, in dem weit und breit keine Eisbahn zu sehen ist? Für Hendrik Dombek, seine Trainerin Andrea Höhse sowie seinem Trainingspartner Dominik Mayrhofer und Nachwuchstalent Hannes Beitlich kam es an diesem Morgen auf etwas ganz anderes an.

Fast vergleichbar mit Calgary in Kanada

„Wir haben eine hochgelegene Trainingsmöglichkeit gesucht, um ein Höhentraining im Ansatz zu simulieren“, erzählt Hendrik Dombek zwischen Aufwärmtraining und Dehnübungen. Und erklärt weiter, dass die offiziellen Trainingslager für Eisschnellläufer im kanadischen Calgary mit etwa 1050 Meter oder in Salt Lake City nur unwesentlich höher liegen als das St. Georgener Roßbergstadion.

Dessen Höhelage um 920 Meter sei absolut geeignet für ein simuliertes Höhentraining „für jemanden wie mich, der aus Erfurt kommt, das gerade mal 300 Meter hoch liegt“, wie er sagt. Und lacht.

Fanden in St. Georgen optimale Trainingsbedigungen vor. Die Eisschnelllaufprofis Dominik Mayrhofer, Hendrik Dombek, Trainerin Andrea ...
Fanden in St. Georgen optimale Trainingsbedigungen vor. Die Eisschnelllaufprofis Dominik Mayrhofer, Hendrik Dombek, Trainerin Andrea Höhse und Nachwuchstalent Hannes Beichtlich. | Bild: Sprich, Roland

Dass ihr zweistündiges Trainingseinheit von den Medien begleitet wird und sie interviewt und fotografiert werden, „hatten wir noch nie“, sagt er. Und weiß, dass Eisschnelllauf eine Randsportart ist, die nur eine kleine Fangemeinde hat.

Sprintstart auf Asche Video: Sprich, Roland

Trainerin von St. Georgen begeistert

Andrea Höhse, Betreuerin des Teams und ehemalige Landestrainerin im Eisschnelllauf, ist von den Trainingsbedingungen im Stadion begeistert. Und nicht nur das. „Die Menschen hier sind sehr offen und freundlich und hilfsbereit“, sagt sie. Es sei nicht leicht gewesen, ein geeignetes Trainingsareal in der Nähe zu finden. Die Stadtverwaltung habe sofort zugesagt.

Wie kamen die Sportler überhaupt auf St. Georgen? „Wir waren im Frühjahr auf der Inlineskatebahn in Geisingen und haben schon damals etwas in der Nähe gesucht für ein Höhentraining“, sagt Höhse, die mit ihrem Team eine Woche in Öfingen bei Donaueschingen einquartiert ist. So wurden sie auf St. Georgen mit einem der höchstgelegenen Sportstadien in der Region aufmerksam.

Schnelligkeit ist alles Video: Sprich, Roland

In St. Georgen fanden die Sportler nicht nur beste Bedingungen für ihr Freilufttraining vor, wo sie auf der Aschebahn Starts, Sprints und auf der Weitsprunganlage ihre Sprungkraft trainierten.

Dabei waren vor allem die Oberschenkelmuskeln gefordert, die beim Eisschnelllauf besondere Leistung bringen müssen.

Im Fitnessstudio Black-Forest-Gym von Kevin Zuckschwerdt konnten die Profisportler zudem ihr Krafttraining absolvieren.

Kraftvolle Sprünge Video: Sprich, Roland

Hendriks Trainingspartner Dominik Mayrhofer ist ebenfalls ein bereits erfolgreicher Eisschnellläufer. Zu den größten Erfolgen des 21-jährigen Polizeiobermeisters aus Bayern gehören der achte Platz bei der Juniorenweltmeisterschaft und Deutscher Juniorenmeister über 1000 Meter.

Die Olympia-Qualifikation steht an

In den kommenden Wochen beginnen für Hendrik Dombek die Weltcups, an denen er sich für eine Olympiateilnahme qualifizieren kann. Die Voraussetzungen sind da. Dombek ist aktuell Deutscher Rekordhalter über 1500 Meter mit einer Zeit von 1:43,7 Minuten. Nicht ganz schlecht. Der Weltrekord im Eisschnellauf bei den Männern über die Distanz von 1500 Metern liegt aktuell bei 1:40,7 Minuten. Drei Sekunden, in denen im Spitzensport aber Welten liegen.

Eine enorme Sprungkraft legen die Athelten bei ihrem Training an den Tag.
Eine enorme Sprungkraft legen die Athelten bei ihrem Training an den Tag. | Bild: Sprich, Roland

Welche Chancen rechnet sich Hendrik Dombek realistisch bei einer Olympia-Teilnahme aus? „Eine Platzierung unter den ersten zehn wäre toll.“

Nach dem zweistündigen Höhentraining im Roßbergstadion genoss das Team die Regenerationsphase am Nachmittag am St. Georgener Klosterweiher. Das Team war von der Gastfreundschaft so begeistert, dass Hendrik Dombek nicht ausschließen wollte, „dass wir hier mal ein ganzes Trainingslager machen könnten.“