So schnell kann‘s gehen. Wo die Stadt Jahre braucht, um das Rathaus zu verschönern, haben die Narren beim Rathaussturm kurzerhand selbst Hand angelegt und das Betongebäude mit jeder Menge Narrenpower optisch verschönert.
Mit Bauhelmen und in Arbeiterkluft wurden Bürgermeister Michael Rieger und sein Gefolge kurzerhand vors Rathaus geführt, wo ihnen die Vertreter der Narrenzünfte einige Verfehlungen anlasteten.
So kreidete die Narrenzunft an, dass sie schon vor Jahren eine dringende Sanierung des Betonklotzes anmahnten, bis auf eine Tafel über dem Eingang nichts geschehen sei. Weshalb die Narrenschar die Sanierung selbst in die Hand nahm.

„Mit wenig Aufwand und ohne Worte, wird das Rathaus zu einem der schönsten Orte“, reimten die Hohwalddeufel, als Vertreter der Zünfte aus den Fenstern des Rathauses ihre Konterfeis und närrische Banner streckten.
Närrisch aufgespießt: Das Tempolimit
Kritik gab es auch für das Tempolimit und für das Parken., das die Bürgerwehr anlastete. Die Schof-Striezis mahnten an, dass im neuen Roten Löwen schon die Küche erweitert werden musste. „Aber sonst ist es schon schön geworden.“
Die Weiher-Hexen ergatterten in diesem Jahr nicht nur den Rathausschlüssel. Sondern auch den von Bürgermeister Rieger persönlich übermittelten Auftrag, den Klosterweiher vom restlichen Schlamm zu befreien.
Im Gegenzug forderten die Weiher-Hexen verlängerte Öffnungszeiten am Badesee. „Montags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr“, stand auf dem großen Schild zu lesen, das sie dem Rathauschef um den Hals legten.

Bürgermeister Rieger versuchte noch, die Rathaussanierung angesichts der Maskenfassade um weitere fünf Jahre hinauszuzögern, wurde aber von der Narrenschar lautstark überstimmt. Ganz so lange, so schien es, wollten die Hästräger ihre Gesichter dann wohl doch nicht als Fassadendeko zur Verfügung stellen.
Nach dem verbalen Schlagabtausch revanchierte sich die Verwaltung mit einer Einladung ins Rathaus zu einem Vesper für die Narren und die Bürger, die das Geschehen vor dem Rathaus verfolgten, zu Getränken und Wienerle.