Tennenbronn (spr) Mit noch sehr kleinen Augen sitzen die Besucher des Tennenbronner Metalackers, die bis am frühen Morgen auf der Trombachhöhe gefeiert haben, unter den zu Regenschirmen umfunktionierten großen Schirmen und lauschen der Musik. Die klingt erst einmal so gar nicht nach Heavy Metal.
Statt harten Gitarrenriffs erklingt Roland Kaiser. Hat sich eine Band im Ton vergriffen? Der Frühschoppen mit dem Edelweiß-Echo gehört zum guten Ton auf dem Metalacker, zu deren Musik sich die Hartgesottenen nach einer relativ kurzen Nacht erst einmal ein echtes Metalfrühstück schmecken lassen.
Rühreier mit Speck, wahlweise eine Scheibe Fleischkäse im Wecken oder rote Wurst vom Grill. Zubereitet von den Helfern der Ichbe-Hexen. Und dazu ein Becher Bier, in manchen Fällen auch Kaffee. "Diesen musikalischen Kontrast braucht man am frühen Morgen", klärt Mario Günthner auf. Er ist mit seinen Kumpels aus dem Raum Tuttlingen angereist. Für ihn und seine Kumpels sind Heavy Metal und Schlager oder Volksmusik kein Widerspruch. "Wir spielen alle im Blasmusikverein und stehen trotzdem auf Metal", verrät Dominik Leu.

Etwas abseits des Frühschoppengeländes, auf dem sich mittlerweile gut 300 Camper und andere Besucher eingefunden haben, genießt eine Gruppe von Leuten aus dem Bodenseeraum ihr Frühstück unterm Vorzelt, auf das der Regen prasselt. "Der Tennenbronner Metalacker gehört in die obere Kategorie, er ist heimelig, man lernt immer nette Menschen kennen und er hat ein bisschen Dorffestcharakter", beschreibt Jacqueline Siewert die Atmosphäre. Sie und ihre Freunde reisen von Festival zu Festival und können das beurteilen.
Im Gegensatz zu den übrigen rund 800 Campern, die aus allen Teilen Deutschlands und aus dem benachbarten Ausland anreisten, wie die Autokennzeichen verrieten, hatte eine Gruppe Tennenbronner eine vergleichsweise kurze Anreise. Die Jungs vom FV Tennenbronn haben es sich auf dem Dach eines alten Bauwagens gemütlich gemacht und stimmen sich mit etwas Hopfensaft auf den zweiten Festival-Tag ein.