Hans-Jürgen Kommert

Ein erfolgreiches Tourismusjahr 2019 schloss die Stadt Triberg nun mit der Vorstellung der Statistik vor dem Gemeinderat ab. Stadtmarketing-Manager Nikolaus Arnold genoss es, seine Zahlen vorzustellen – jedoch mit einem kleinen Manko.

Nach einer Schweigeminute zu Ehren des kürzlich verstorbenen langjährigen Stadtrats Alfred Schlösser ging der Gemeinderat direkt zur Sache. Stadtmarketingleiter Arnold trug die Tourismus-Statistik für das zurückliegende Jahr vor.

Bild 1: Kleiner Dämpfer für Triberg-Tourismus
Bild: SÜDKURIER

Zum zweiten Mal nach 2017 gingen die Übernachtungszahlen zurück – diesmal sogar deutlich. „Mit dem Hotel ,Bären‘ und dem Hotel ,Tannenhof‘ haben die einzigen Häuser zugemacht, die einen ganzen Reisebus aufnehmen konnten“, nannte er die Gründe aus seiner Sicht.

Weniger Gäste, weniger Übernachtungen

Nach 50  714 Gästen mit 172  608 Übernachtungen waren dies nurmehr 47  864 Besucher (minus 5,6 Prozent) mit 164 872 Übernachtungen (minus 4,5 Prozent). Dabei sei dies auch durch den Wegfall etlicher Betten (Rückgang von 1176 auf 1061 Betten) begründet.

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Wenn die Zahlen der Asklepios-Klinik mit einberechnet werden, betrug die durchschnittliche Übernachtungsdauer 3,4 Tage, ohne die Klinik lag diese bei nur noch 2,4 Tagen. Der Tourismus in der Stadt profitierte bei den Übernachtungen stark von der Asklepios-Klinik und Übernachtungsheimen mit 69 763 Übernachtungen (7851 Gäste, minus 13 Prozent). Gewerbliche Betriebe konnten 31  951 Ankünfte (minus acht Prozent) und 65  503 Übernachtungen (minus 9,5 Prozent) verzeichnen.

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Besucherzuwachs am Wasserfall

Deutlich bessere Zahlen fand man bei Privatvermietern. Diese verzeichneten mit 8062 Ankünften ein Plus von 16,3 Prozent, bei allerdings gesunkenen Übernachtungszahlen. 29  606 Übernachtungen bedeuteten ein leichtes Minus (1,4 Prozent). Vor allem Gremmelsbach (minus sieben Prozent) und Nußbach (minus 7,8 Prozent) drückten die Statistik.

Bild 2: Kleiner Dämpfer für Triberg-Tourismus
Bild: SÜDKURIER

Hoffnungen machten indes künftige Angebote wie die Indoor-Camping-Anlage auf dem ehemaligen Haugg-Areal. Enorme Steigerungen gibt es seit rund fünf Jahren am Wasserfall, wo nach 2018 (425  388 Gäste) die Zahl mit 475  440 die Zahlen noch einmal deutlich stiegen.

Erfreut zeigte sich Stadtmarketingleiter Arnold über die Entwicklung bei der interaktiven Miniaturen-Ausstellung Triberg-Land. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 37  683 (Vorjahr 35  379) Besucher registriert – das seien täglich etwa 103 Personen.

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Im Rahmen der Inklusiv-Karte, die Wasserfall und Triberg-Land beinhaltet, sparen die Gäste 50 Cent, sodass der Eintritt nur mehr zwei Euro für die Ausstellung kostet – was letztlich 93 Prozent der Ausstellungsbesucher nutzten. Um diese Zahlen zu erreichen, nutzt die Stadt gängige Internet-Portale, setzt auf die Homepage der Stadt sowie soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest.

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Dazu gibt es den Urlaubskatalog auf Deutsch (Auflage 20  000) sowie in diversen Fremdsprachen (Gesamtauflage 15  000). Zahlreiche Themenflyer in Auflagen bis 200  000 ergänzen dies.

Zudem ist die Stadt auf der CMT in Stuttgart sowie auf Busreise-Veranstalter-Messen mit Stand vertreten. Eng arbeite man auch mit einer chinesischen Messe zusammen. Mit den Vermietern und sonstigen Leistungsträgern halte man engen Kontakt. Mailing-Aktionen stützten die Vermarktung.

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Klaus Wangler (CDU) sprach zunächst ein großes Lob an Arnold und sein Team aus. Allerdings vermisse er eine Einzelstatistik über die einzelnen Häuser. Klaus Nagel (FWV) betrachtete die Statistik über die Auslandsbesucher kritisch: Zwar sehe er eine große Zahl an ausländischen Gästen vor allem aus den Benelux-Staaten und dem europäischen Ausland.

Und die Chinesen?

Doch vor allem die chinesischen Gäste, wo man doch einiges investiere, seien in den letzten Jahren deutlich rückläufig bei ohnehin niedrigen Zahlen. Dies liege an fehlenden Kapazitäten für Reisebusse, verteidigte sich Arnold.

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Fraktionskollege Michael Hummel sah das Triberg-Land als eigentlich obsolet an – die Zahlen seien trotz Inklusivkarte im Verhältnis zum Aufwand eher gering.

Ute Meier dagegen sprach dem Stadtmarketingleiter und seiner Mannschaft abschließend ein Lob für die „sehr gute Arbeit“ aus.