Nicht nur das politische Leben kommt zum Erliegen. Auch die Kirchen schließen sich in der Regel den Empfehlungen zur Eindämmung des Coronavirus an. Die katholische Kirchengemeinde Maria in der Tanne sagt alle Veranstaltungen vorerst ab. Ein festes Enddatum möchte Pfarrer Andreas Treuer nicht nennen. Zu unsicher sei, wie sich die Corona-Pandemie entwickle und welche Vorgaben wie lange gültig seien.
- Ostern und Weißer Sonntag: Fest stehe, dass die Ostergottesdienste Mitte April abgesagt werden, ebenso der Weiße Sonntag. Für die Erstkommunion gebe es zu gegebener Zeit einen neuen Termin. Der auf den 23. April vorgesehene Infoabend zur Firmung finde, wenn machbar, statt. Das hänge davon ab, wie lange auf kirchliche Veranstaltungen verzichtet werde. Ostern sei eine „zentrale Feier des Glaubens“. Aber dieses Mal „muss es auch ohne gehen“, so der katholische Geistliche.
- Gottesdienste: Alle Gottesdienste sind abgesagt. „Gott ist immer und überall erreichbar und weder an Gebäude, noch an kirchliche Riten gebunden“, sagt Treuer. „Vielleicht liegt in der momentanen Krise auch die große Chance, in der von anderer Seite verordneten Ruhe über vieles nachzudenken, was uns so selbstverständlich geworden ist“, sagt der Pfarrer und rät, diese Zeit zur Besinnung zu nutzen. „Die Gotteshäuser bleiben, solange aus Sicherheitsgründen nichts anderes verfügt wird, zum Verweilen und Beten geöffnet“, betont Treuer.
- Einrichtungen und Veranstaltungen: Geschlossen sind die sonstigen kirchlichen Räumlichkeiten wie Pfarrzentrum und Pfarrheim. Sie können vorerst nicht mehr angemietet werden. Der finanzielle Verlust führe nicht Problemen, meint Treuer. Die Pfarrbüros in Triberg, Schonach und Schönwald seien für den Publikumsverkehr geschlossen, zu den Bürozeiten aber telefonisch und per E-Mail weiterhin erreichbar. „Das wird ein Einschnitt, ganz klar“, sagt Treuer. Viele Anliegen würden persönlich in den Pfarrbüros vorgebracht – ähnlich wie bei den Rathäusern, die auch für den Publikumsverkehr geschlossen seien. Abgesagt seien auch Veranstaltungen von Frauenbund und katholischer Frauengemeinschaft sowie anstehende Termine des Bildungswerks. Die kirchlichen Büchereien seien geschlossen.
- Seelsorge: Treuer betont: „Wir sind für Sie da.“ Das gelte besonders für die ganz persönlichen Krisen „von Enge, Krankheit und Sterben“. Die Seelsorge werde fortgeführt.
- Taufen: Nach offiziellen Vorgaben seien Taufen im engsten Familienkreis möglich. Sie seien beschränkt auf Täufling, Eltern, Paten und eventuell Großeltern. Seitens der Kirche liege aber kein Druck auf den Eltern, ein Kind baldmöglichst taufen zu lassen. Eltern seien bei der Terminwahl frei.
- Pfarrgemeinderatswahlen: Bei den Katholiken kann bis 22. März lediglich online und per Briefwahl abgestimmt werden. Die Wahllokale bleiben am 22. März geschlossen. Treuer geht davon aus, dass die Wahlbeteiligung deshalb geringer ausfallen wird.
- Evangelische Kirche: Von Pfarrer Markus Ockert ist zu erfahren, dass das zuständige Dekanat in Villingen hierzu eine Entscheidung bis Freitag treffen möchte. Er geht jedoch davon aus, dass die Empfehlungen von Regierung und Landeskirche, auf kirchliche Veranstaltungen vorerst zu verzichten, in diese Entscheidung einfließen werden.
- Neuapostolische Kirchengemeinde: Alle Triberger Veranstaltungen werden bis 2. April abgesagt.