Triberg/St. Georgen – In die Fußstapfen seines Ausbilders Jürgen Fichter von der Firma Elektrotechnik Fichter auf der Sommerau trat Lucas Hermann aus Triberg. Und er überflügelte ihn sogar – was aber besondere Gründe hatte, wie sowohl der Landessieger selbst als auch sein Chef verdeutlichten.
Viele Jahre lang sei der Kammersieger zuvor aus Waldshut gekommen, und zumeist belegte ein Geselle des Elektroniker-Handwerks Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik aus Waldshut auch Platz zwei. Und genau das habe sich jetzt geändert.
Das Handwerk hat es ihm angetan
Lucas Hermann war Schüler am Schwarzwald-Gymnasium in Triberg, das er nach der elften Klasse verließ und damit die Fachhochschulreife in der Tasche hatte. „Zu viel Theorie, zu wenig Ergebnis, das am Abend sichtbar war“, erzählt er zu den Gründen für seine Entscheidung. Das Handwerk hatte es ihm jedoch angetan.
Bei der Firma von Jürgen Fichter, der im Jahr 2012 Innungssieger wurde, erlernte er den Beruf des Elektrikers – und wurde damit auch prompt Innungssieger. „Es soll jetzt alles besser geworden sein beim Kammerwettbewerb“, erzählte er seinem Lehrmeister, der ihn für den Wettbewerb freistellte. Und es war besser, kam er doch als Kammersieger nach Hause und setzte nun mit dem Landessieger noch einen drauf.
„Das ist nicht nur für den jungen Gesellen etwas Besonderes, auch für den Ausbildungsbetrieb stellt das eine echte Ehrung dar“, betont Ausbilder Jürgen Fichter im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Aufgabenstellung bei der Landessiegerprüfung sei, im Gegensatz zu den vorangegangenen Aufgaben, ziemlich ungewöhnlich gewesen, da sie eher in Richtung Betriebstechnik gegangen sei. „Das macht bei uns keiner in seinem Arbeitsalltag“, zeigt Elektrikermeister Fichter auf.
„Ich bin da hingegangen nach dem Motto ‚dabei sein ist alles‘“, sagt Lucas Hermann schmunzelnd. Jetzt geht es für ihn erst einmal normal weiter, sein Chef Jürgen Fichter schickt ihn nun auf einen Lehrgang „KNX mit Zertifikat“, wo er die komplexen Fähigkeiten für die Programmierung eines „Smart Home“ erwerben soll. Das habe er zwar bereits in der Ausbildung viel gemacht, aber ein Zertifikat sei schon sehr viel wert, erklärt Hermann. Und in dieser Richtung solle auch die Aufgabenstellung beim Bundeswettbewerb voraussichtlich liegen. Daher sei er ganz guter Dinge dafür.
Termin steht noch nicht fest
Wann der Wettbewerb stattfinden werde, sei aber noch nicht bekannt. „Wir werden aber auf jeden Fall alles tun, um ihn dann zu unterstützen“, verspricht Chef Jürgen Fichter.