Triberg Ayla Sahin wird langsam Dauergast im Rathaus Triberg. Nachdem sie erst vor wenigen Wochen als Europameisterin gefeiert wurde, kam das 16-jährige Ausnahmetalent nun als Vizeweltmeisterin im Ringen in der Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm von den Weltmeisterschaften in Athen nach Hause. Daher wurde sie erneut im Rathaus empfangen, wo sie sich im Beisein mehrerer Stadträte und Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold ein zweites Mal ins Goldene Buch der Stadt eintragen konnte.

Ayla Sahin hat sich nach EM-Gold nun auch auf der Weltbühne eindrucksvoll behauptet und mit WM-Silber einen weiteren internationalen Erfolg ihrer bisherigen Karriere erzielt. Mit einer höchst beeindruckenden Siegesserie kämpfte sich Ayla bei den U17-Weltmeisterschaften in Athen in der Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm bis ins Finale – und sicherte dem Deutschen Ringer-Bund damit eine Silbermedaille im Frauenbereich.

Auf dem Weg ins Finale ließ die Nachwuchsathletin aus Triberg nichts anbrennen: Mit einem technischen Überlegenheitssieg gegen Shakhizada Dauletzhan (Kasachstan), einem souveränen Punktsieg gegen Aiana Asamalikova (Kirgisistan) und einem kontrollierten 6:0-Halbfinalsieg gegen Linda Valentina Armenta (Mexiko) unterstrich sie ihre Klasse und dominierte ihre Gegnerinnen sowohl technisch als auch taktisch.

Im WM-Finale wartete dann mit Min Zhao (CHN) eine internationale Spitzenringerin, die von Beginn an sehr aggressiv agierte. Trotz großem Einsatz und Kampfgeist musste sich Sahin mit einer technischen Niederlage 2:12 geschlagen geben. „Ich habe sie schlicht nicht gekannt, keiner konnte mir viel über sie sagen“, erzählte sie. Mit ihrem Erfolg hat sie nun auch die bisherige Spitzenringerin des SV übertrumpft: Lusia Springmann errang 2013 bei den Kadetten-Weltmeisterschaften Bronze. Bürgermeister-Stellvertreter Reinhard Storz zeigte sich überrascht von ihrem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Dort habe er gelesen, dass sie noch längst nicht da sei, wo sie hinwolle. Trotz der Finalniederlage überwiegen Freude und Stolz, nicht nur bei der jungen Athletin. Auch ihr Heimatverein feierte seinen neuen Star gebührend. Murat Sen als Vorsitzender ist mächtig stolz. Die junge Frau sei ehrgeizig, dazu überaus trainingsfleißig, schilderte er Gründe für ihren Erfolg. Sie trainiere mittlerweile in der Hauptsache am Stützpunkt in Freiburg, aber auch in Tennenbronn oder Furtwangen, natürlich aber auch bei ihrem Heimatverein. „Da tritt sie durchaus auch gegen Jungs an“, schmunzelte er.

Auch der Jugend-Referent des Deutschen Ringerbundes, Frank King, setzt große Hoffnungen in Ayla – sie habe das Zeug dazu. Auch Matthias Brenn, Vizepräsident Sport Südbaden, der bereits vor wenigen Wochen seine Glückwünsche überbrachte, ließ es sich nicht nehmen, seiner Vorzeige-Ringerin erneut zu gratulieren. Und wer erfolgreich ist, kann sich auf Zuwendungen freuen, denn es gibt einen „Förderverein Ringen Schwarzwald-Alb-Bodensee“. Dessen Vize-Vorsitzender Berthold Stockburger überreichte der jungen Sportlerin einen gut gefüllten Umschlag. Im Anschluss wurde sie mit einem Auto-Korso gefeiert.