Triberg/Freiburg In einem feierlichen Gottesdienst im Freiburger Münster hat Erzbischof Stephan Burger Lukas Nagel aus Triberg sowie Simon Gleichauf zu Priestern geweiht. In seiner Predigt betonte der Erzbischof die tiefere Bedeutung der Priesterweihe. Die Seelsorgeeinheit Maria in der Tanne war sehr gut vertreten. Die Pfarrgemeinde hatte einen Doppeldeckerbus organisiert, in dem alleine schon 75 Interessierte mitfuhren, darunter auch Mitglieder des Pfarrgemeinderats. Zudem reisten noch zahlreiche Raumschaftsbewohner privat nach Freiburg zur Feier der Priesterweihe an. Bei dieser diakonierte Klaus-Dieter Sembach gemeinsam mit weiteren Diakonen, und auch ein paar Ministranten aus der Raumschaft zogen bei festlichem Orgelspiel ins Münster mit ein. Pfarrer Andreas Treuer, Tribergs ehemaliger Stadtpfarrer Josef Läufer und weitere aus der Seelsorgeeinheit stammende Geistliche feierten ebenfalls mit. Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst wurde zum Empfang im Park im Erzbischöflichen Priesterseminar Collegium Barromaeum eingeladen, wo die beiden Neupriester bei strahlendem Sonnenschein noch viele persönliche Glückwünsche in Empfang nehmen konnten.

Zu Beginn seiner Predigt verwies Erzbischof Burger auf die Wahl des neuen Papstes, Leo XIV., und unterstrich, dass dessen Amtsübernahme nicht nur für die Kirche von großer Bedeutung sei, sondern auch die Gesellschaft hohe Erwartungen an den Heiligen Vater habe. Diese Worte verdeutlichten nicht nur das universelle Amt des Papstes, sondern auch die konkrete Verantwortung, die den Priestern übertragen wird.

„Es geht bei unserem Dienst nicht um unsere eigenen Befindlichkeiten oder Abhängigkeiten, geschweige denn darum, dass die Gläubigen sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu uns sehen“, sagte Erzbischof Burger. „Es geht stets darum, in der Liebe Jesu als Gläubige vor Ort und als Priester eingebunden zu sein. Nur wer auf Jesus Christus hört, wird auf Dauer seine Aufgabe erfüllen können. Nur wer mit Jesus Christus geht, ihm nachfolgt, wird das Ziel seines Lebens erreichen.“

Erzbischof Burger hob die zentrale Rolle des Vertrauens in Jesus Christus hervor. „Wer auf Jesus Christus hört, wird auf Dauer seine jeweilige Aufgabe erfüllen können“, erklärte der Erzbischof weiter und ermutigte die neuen Priester, in diesem Vertrauen ihren Dienst auszuführen. Hinsichtlich der Anforderungen an Priester sagte der Erzbischof: „Jesus setzt nicht in erster Linie auf die Fähigkeiten und Kompetenzen seiner Leute. Entscheidend ist allein seine Liebe, die die Zwölf zusammenhält und bindet.“ Der Freiburger Erzbischof ging zudem auf die tiefe spirituelle Dimension des Priesteramts ein: „Es geht nicht um bloßen Verzicht oder um eine eingeschränkte, freudlose Lebensweise. Es geht vielmehr um diese Freiheit in der Liebe Jesu, für ihn und andere da sein zu können. Freigewählte Selbsthingabe an ihn.“

Zum Abschluss seiner Predigt wandte sich der Erzbischof direkt an die Weihekandidaten und sagte: „Danke, dass Sie sich auf diese Stimme des guten Hirten auf besondere Weise einlassen, gerade in einer Zeit, in der die Stimme des guten Hirten weniger vernehmbar erscheint.“

Zu Beginn der Weiheliturgie wurden die Kandidaten vorgestellt. Der Regens richtete die Bitte an den Erzbischof, den Diakonen die Priesterweihe zu spenden. Nach dem Wortgottesdienst bekundeten die Kandidaten vor der Gemeinde ihre Bereitschaft zur Übernahme dieses geistlichen Amtes und versprachen dem Erzbischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Anschließend leitete die Allerheiligenlitanei, das Gebet der Gemeinde, zur eigentlichen Weihe über: Der Erzbischof und nach ihm weitere bei der Weihe anwesende Priester legten den Kandidaten in Stille die Hände auf. Nach dem anschließenden Weihegebet des Erzbischofs folgten die sogenannten ausdeutenden Riten: das Bekleiden mit dem Messgewand, die Salbung der Hände mit Chrisam, das Überreichen von Kelch und Hostienschale für die Feier der Eucharistie sowie der Friedensgruß. Danach feierten die neu geweihten Priester zusammen mit dem Erzbischof die Eucharistie.