Zwischen 10 000 und 12 000 Festmeter Nutzholz fielen den Winterstürmen innerhalb der Grenzen von Triberg zum Opfer. Diese Bilanz zieht Revierförster Uwe Klein. Jetzt ist Aufräumen angesagt. Die durch die Sturmtiefs Sabine und Bianca angerichteten Schäden seien teils auf Flächen des Gemeinde- und Kirchenwalds, zu einem guten Teil aber auch in den privaten Wäldern von Land- und Forstwirten zu finden. Hinzu komme der Staatswald, der dem Land Baden-Württemberg gehört.
Stark betroffen seien vor allem Kammlagen, so Klein. „Wir haben vor allem im Wasserfallgebiet mit einem eigenen und einem angemieteten Mitarbeiter viele der gefallenen Bäume abgestockt, entastet und zum Teil schon an die Wege gezogen – nun warten wir in der Hauptsache auf den Vollernter“, sagte der Revierleiter. Der Stadtwald Triberg sei wegetechnisch gut erschlossen, daher sehe er diesen Teil der Aufarbeitung eher gelassen. Dennoch – das, was die beiden Stürme angerichtet haben, führe zu einem Anfall an Kalamitätsholz in einer Größenordnung, die bei einem Jahreshiebsatz für das Gesamtrevier liegt.
Sägen fahren Betrieb herunter
Problematischer seien der zeitnahe Verkauf des Holzes und die Abfuhr. „Aufgrund von Corona haben die Säger ihre Betriebe weitgehend herunter gefahren. Normalerweise verarbeiten unsere vier Hauptabnehmer pro Tag rund 5 000 Festmeter, davon sind die heute Meilen entfernt“, zeigte er das Folgeproblem auf. Denn auch wenn das Holz abfuhrbereit liegt, wird es bei der zu erwarteten Erwärmung in wenigen Wochen auch für den Borkenkäfer wieder interessant.
Private trifft es schwer
Doch nicht nur Stadt, Kirche und Staat sind betroffen, auch private Waldeigentümer sind teils überdurchschnittlich betroffen, so in Nußbach. Die aber seien lange nicht so stark betroffen wie einige Landwirte in Gremmelsbach, berichtet der Forstmann. Am Härtesten hat es hier wohl den Hofbauer Rudolf Klausmann getroffen, bei dem auf knapp 50 Hektar Waldboden rund 3 000 Festmeter angefallen sind.
Auch Karl Dold im Oberrötenbach, Clemens Hug im Obergefell oder Andreas Kienzler im Dorf und Obertal oder Klaus Kienzler im Untertal hat es richtig erwischt. Ebenfalls enorm stark hat es auch die rund 15 Hektar Wald von Ortsvorsteher Helmut Finkbeiner getroffen. „Im letzten Jahr hatte ich rund 450 Festmeter Käferholz, jetzt sind etwa ebenso viele Festmeter Sturmholz angefallen. Zum Teil sind die Bäume auch stark entwertet, wo der Sturm sie einfach abgedreht oder gebrochen hat“, so Finkbeiner.
Familie hilft mit
Für ihn gestalten sich die Aufräumarbeiten enorm schwierig und aufwändig, da ein großer Teil seines Waldes entlang der Obertalstraße liegt – da müsse er zum Teil sogar eine zeitlich befristete Absperrung beantragen. „Ein Plus von Corona ist in diesem Zusammenhang zweifellos, dass derzeit nur sehr wenige Fahrzeuge unterwegs sind“, kann er der Krise wenigstens einen kleinen Vorteil abgewinnen. Bis auf seine Frau hat er die ganze Familie mit eingebunden – seine drei Mädels und die Schwiegermutter ziehen die Äste unter der Leitplanke heraus und sorgen für ein sauberes Umfeld, er selbst ist mit dem Forstschlepper für „das Grobe“ zuständig. Problematisch sieht er die Sorglosigkeit mancher Spaziergänger.