Raumschaft Triberg – Versammlungsort der katholischen Christen der Raumschaft zur Feier der Osternacht war wieder die Triberger Stadtkirche St. Clemens. Die Osternachtsmesse begann aber nicht in, sondern vor der Kirche, wo seit vielen Jahren Pfarrgemeinderatsmitglied Rainer Buderath über das Osterfeuer wacht.

Dieses ist von zentraler Bedeutung. Denn am Feuer wird verkündet, dass Gottes Sohn gestorben ist für die Sünden der Menschen, und das dreimal, nach intensiver Betätigung der Rätschen durch die Ministranten. Zugleich stellt das Osterfeuer einen Hinweis auf das Verhalten von Petrus dar, der sich am Wachfeuer wärmte und Jesus dabei dreimal verleugnete.

Erst dann kamen Diakon Klaus-Dieter Sembach und Pfarrer Andreas Treuer dazu. Der Pfarrer segnete das österliche Feuer und ließ die prächtige Osterkerze entzünden, nachdem er Weihrauch in die Wunden des Gekreuzigten gesteckt hatte und die Kerze gesegnet hatte. Danach ging es hinein in das stockfinstere Gotteshaus.

Etliche Gläubige ließen Kerzen an der Flamme der geweihten Osterkerze entzünden – diese waren für lange Zeit das einzige Licht in der großen Kirche, die zu Ostern relativ gut gefüllt war. Erst nach dem triumphierenden „Gloria“ gingen die Lichter im Gotteshaus an.

In dieser Nacht erneuerten alle Anwesenden das einst von den jeweiligen Paten gegebene Taufversprechen. Zudem segnete Pfarrer Treuer die von den Gläubigen mitgebrachten Speisen und Getränke, die am Ostertag verzehrt werden sollten. Musikalisch begleiteten Josef Spath an der Orgel und Andreas Hehl mit triumphalen Trompetenklängen die Messe.

Für den Trompeter ging es schon früh am Ostermorgen weiter: Nachdem er zunächst vom Felsenhäusle aus Triberg weckte, war er im Anschluss dabei, als Pfarrer Markus Ockert um 7 Uhr auf dem Triberger Friedhof die Auferstehungsfeier zelebrierte. Zwar war da bereits die Sonne aufgegangen, die Kälte der Nacht war jedoch noch deutlich spürbar.

„Die Frauen fanden nur das leere Grab vor. Sie mussten den Worten des Engels glauben, dass der Herr ­auferstanden ist.“ Zudem blieben sie auch da, nachdem Petrus und „der andere Jünger, den der Herr besonders liebhatte“, bereits wieder gegangen waren. Nur deshalb konnten sie noch einmal die Engel erleben, die ihnen sagten, dass sie den Herrn unter den Lebenden suchen sollten und nicht im Grab bei den Toten.