Bei einer 70-prozentigen Auslastung ihrer Intensivkapazitäten durch Corona-Patienten mit schweren Krankheitsverläufen und nach wie vor steigendem Bedarf sieht das Klinikum Tuttlingen die dritte Kriseneskalationsstufe für Ende dieser, Anfang kommender Woche auf sich zukommen.
In der dritten Stufe wird die Zahl an Intensiv- und Überwachungsbetten von den üblichen zehn auf 20 erhöht. Wie Landrat Stefan Bär am Dienstagnachmittag erläuterte, befinden sich aktuell 21 Corona-Patienten im Tuttlinger Klinikum, sieben davon liegen auf der Intensivstation und müssen beatmet werden. Das Alter der Patienten liegt zwischen 58 und 89 Jahren.
Mit der Aufstockung auf 20 Intensivbetten geht der Landkreis Tuttlingen auf seine Kapazitätsgrenze zu. Bär: „Danach haben wir keine weiteren zusätzlichen Betten und müssen in andere Kliniken der Region verlegen.“ Vorsorglich habe man schon mit Patienten-Verlegungen begonnen, um für das Wochenende einen „Puffer“ zu haben. Die dritte Kriseneskalationsstufe hat spürbare Auswirkungen auf den übrigen Betrieb des Klinikums und die Versorgung im Landkreis. Es werden nur noch Notfälle und dringliche Fälle aufgenommen und behandelt.
Alle Aufnahmen zur Diagnostik oder für geplante Eingriffe werden aufgeschoben. Vorsorglich wird auf dem Klinikgelände ein Zelt im Areal des Modulbaus aufgestellt, das bei weiterer Zuspitzung als gesonderter und den Isolierstationen vorgelagerter Corona-Aufnahmebereich die Notaufnahme entlastet.