Unter den 75 im neuen Immendinger Schnelltest-Zentrum auf Corona getesteten Personen hat es keine positiven Fälle gegeben. Eine ähnliche Tendenz scheint auch landkreisweit zu gelten, denn die Zahl aller Schnelltests im Kreis Tuttlingen hat zwar in der zurückliegenden Woche von rund 3000 auf 5454 durchgeführte Tests zugenommen. Die positiv verlaufenen Schnelltests machten aber mit 41 wie schon in der Vorwoche lediglich 0,8 Prozent davon aus.
Wie Landrat Stefan Bär bei der wöchentlichen Pressekonferenz erläuterte, liege der Anteil der positiven Schnelltests an den in gewohnter Weise vorgenommenen und positiv ausgefallenen PCR-Tests inzwischen bei rund elf Prozent. Damit bewirkten die jetzt in vielen Kreisorten eingerichteten Schnelltestzentren laut Bär zwar eine Erhöhung der Fallzahlen und damit der Inzidenz, sie seien aber „nicht der Treiber“ für den weiter gravierenden Anstieg der Werte im Kreis.
„Ganz, ganz schlechte Nachrichten“
Im Kreisgebiet hat die Zahl der mit Corona infizierten Personen in der zurückliegenden Woche bis zum Freitag um 316 zugenommen. Speziell in Immendingen gab es am Montag drei neue Fälle, am Dienstag keinen, am Mittwoch, Donnerstag und Freitag jeweils zwei.
Zur aktuellen, kreisweiten Situation verkündete Landrat Bär am Freitag „ganz, ganz schlechte Nachrichten“. „Wir erreichen ein Allzeithoch für 2021.“ Mit 80 am Freitag neu hinzugekommenen Fällen beträgt die Zahl der kreisweit Infizierten 491, davon 395 durch Virusmutationen angesteckt. Die Inzidenz liegt mit 283 wieder im vorderen Bereich des Landes. In der Kreisklinik werden derzeit 19 Corona-Patienten behandelt, fünf müssen beatmet werden.
Anteil der unter 19-Jährigen bei 15 Prozent
Laut Gesundheitsamt nehmen schwere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen zu. Der Anteil der unter 19-Jährigen an den Positivfällen liegt laut Bär bei rund 15 Prozent. Da sich die neuen Fallzahlen über alle Kreisgemeinden verteilen, ließen sich Ursachen für Ansteckungen schwer ausmachen. Der Landrat sieht sie jedoch vor allem im familiären Bereich und der Freizeit, teils im Arbeitsumfeld. Schulen und Kitas sind wegen der Inzidenz im Kreis wieder größtenteils geschlossen.
Bär hielt es für möglich, dass für die Kreisbürger vielleicht deswegen auch wieder eine über die Notbremse des Bundes hinausgehende Ausgangssperre ab 21 Uhr eingeführt werden muss.
37.552 Impfungen im KIZ
Im Kreisimpfzentrum (KIZ) Tuttlingen wurden bislang 37.552 Impfungen durchgeführt, darunter etwa 30.000 Erst- und 7700 Zweitimpfungen. Berücksichtigt man noch die bereits vergebenen Impftermine, so kommt man laut Bär auf rund 48.500 Impfungen. Rund die Hälfte dieser Impfungen und Termine gingen und gehen an Bürger, die von außerhalb des Kreises Tuttlingen stammen, vor allem aus dem Landkreis Konstanz.