Das Medizintechnik-Unternehmen Karl Storz mit Sitz in Tuttlingen übernimmt den britischen Software-Hersteller Innersight Labs (ISL), wie die Firma mitteilt. Neben modernen Endoskopen und integrierten Komplettlösungen für den Operationssaal expandiert Karl Storz damit weiter im Bereich innovativer Softwarelösungen, heißt es weiter. Der große Kundenstamm könne sich künftig auf 3D-Modelle freuen, die aus CT- oder MRT-Scans erstellt werden. So werde das Operieren leichter. Das mit der Übernahme gewonnene Wissen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) werde zudem das bestehende Portfolio von Karl Storz bereichern. Wie viel Karl Storz die Übernahme des KI-Spezialisten mit Sitz in London gekostet hat, wollen die beiden Parteien nicht verraten.

Innersight Labs treibt laut Mitteilung KI-Lösungen für das Gesundheitswesen voran. ISL habe die Software Innersight3D entwickelt, die es Chirurgen ermögliche, ein 3D-Modell aus einem CT- oder MRT-Scan zu erstellen. Dabei werde der Scan nach den verschiedenen Gewebetypen gekennzeichnet und ein 3D-Modell erstellt. Die dreidimensionale Darstellung könne dann über einen Weblink aufgerufen und bearbeitet werden. Durch die genauere präoperative Beurteilung würden zum Beispiel die Operationszeit und das Risiko postoperativer Komplikationen verringert.

Das Unternehmen beschäftige derzeit acht Personen und unterhalte ein Büro in Indien. Als Teil der weltweit agierenden Karl-Storz-Gruppe bestünden die nächsten Schritte darin, sich auf die kommerzielle Skalierung und die gemeinsame Technologie-Entwicklung zu konzentrieren. Die Geschichte der Firma Karl Storz begann 1945. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge 8800 Mitarbeiter. „Wir wollen weiterhin Pionierarbeit in der Medizintechnik leisten, insbesondere in den Bereichen Software und Robotik. In diesem Zusammenhang passt der Forschungshintergrund, den ISL mitbringt, ideal zu unserer Vision, Mission und unseren strategischen Zielen.“ Mit diesen Worten wird Thorsten Molitor, Executive Vice President bei Karl Storz, in der Mitteilung zitiert.