Horst Belz, langjähriger Gemeinderat aus Unterkirnach, ist in der Nacht von Sonntag auf Montag im Alter von 70 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. An seinem Wohnort Unterkirnach, aber auch darüber hinaus, hinterlässt er eine große Lücke.

Geboren und aufgewachsen in Titisee-Neustadt galt sein Interesse schon bei der Wahl des Studienfaches dem sozialen Miteinander der Menschen. In Freiburg studierte er Sozialpädagogik. Parallel dazu engagierte er sich beim Roten Kreuz und in der Jugendhilfe.

Sozialpädagoge in Villingen

Im Januar 1979 begann Hort Belz als Leiter der Anlaufstelle des damals neu gegründeten Bezirksvereins für Soziale Rechtspflege in Villingen. Die Arbeit in der Straffälligenhilfe bereitete ihm nach eigener Aussage eine große Freude, auch wenn er hier alle Höhen und Tiefen des Berufs als Sozialarbeiter durchlebte. Ihm gelang es, die professionelle Distanz zu wahren, gleichzeitig die Menschen aber anzunehmen, wie sie sind. Seit August 2019 bezeichnete Horst Belz sich selbst als „glücklichen Rentner“.

Der sozialen Arbeit blieb er aber weiter treu. So führte er sein Engagement beim Landesverband für Soziale Rechtspflege weiter. Seit 2005 war er dessen Geschäftsführer gewesen. Ab Mai 2019 fungierte er bis April vergangenen Jahres als ehrenamtlicher Seniorberater im Vorstand des badischen Landesverbandes. Anschließend wurde er zu dessen Ehrenmitglied ernannt.

Stellvertreter des Bürgermeisters

Auch an seinem Wohnort Unterkirnach brachte sich Horst Belz vielfältig ein. Insgesamt 20 Jahre war er Mitglied des Gemeinderates, zuletzt war er auch Stellvertreter des Bürgermeisters. Bei den diesjährigen Wahlen kandidierte er nicht mehr.

Seit 2018 war er zudem ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Gemeinde Unterkirnach. Doch auch über diesen Bereich hinaus war er für viele Unterkirnacher immer wieder Ansprechpartner in sozialen Fragen.

Ukrainer unterstützt

Als Russland vor mehr als zwei Jahren die Ukraine angriff, war es für Horst Belz ganz selbstverständlich, Geflüchtete zu unterstützen. Gemeinsam mit weiteren Aktiven engagierte er sich in Unterkirnach ganz intensiv in der Ukrainehilfe.

Das Vertrauen der Menschen war ihm bei all seinen Tätigkeiten wichtig. „Ein wichtiges Pfund meiner Arbeit ist es, den Mund halten zu können“, erklärte er einmal. „Die Menschen müssen wissen, dass das, was sie mit mir besprechen, unter uns bleibt.“

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Zweite Heimat in Tirol

Neben Unterkirnach hatte Horst Belz mit seiner Familie im Tiroler Paznauntal so etwas wie eine zweite Heimat gefunden. Noch im August wurde er in Kappl für 50 Jahre Urlaub in der Gemeinde ausgezeichnet. Auch nach Kroatien führten ihn seine Reisewege gerne.

Der Verstorbene hinterlässt seine Ehefrau Renate und einen erwachsenen Sohn.

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