Villingen-Schwenningen (sk) Der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven prägt die Saison des Sinfonieorchesters für das nächste Jahr. Nach dem erfolgreichen Start hat der neue musikalische Leiter Achim Fiedler das Programm für seine zweite Saison vorgelegt.
Schon dieses Jahr hat sich gezeigt, dass er ganz eigene Akzente setzt, die beim Publikum gut ankommen. Neu eingeführt hat Fiedler das Format „Musik im Gespräch“: Immer eine halbe Stunde vor Konzertbeginn stellt er interessierten Besuchern die Werke näher vor und spricht mit den Solisten. Dieses kostenfreie Zusatzangebot gibt es auch 2020. Zum Auftakt am 1. Januar und am 5. Januar 2020 nimmt das Orchester das Publikum bei den Neujahrskonzerten mit „Auf Ferienreise“, wofür Fiedler ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt hat.
Zwei große Sinfonien von Ludwig van Beethoven stehen 2020 auf dem Programm: So hat Fiedler das Konzert am 15. März nach der berühmten Beethoven-Sinfonie „Pastorale“ benannt, aber dieser Titel bezieht sich bewusst auf Werke zweier unterschiedlicher Werke anderer Komponisten. Ein Vorläufer, vielleicht sogar das Vorbild für Beethovens Pastorale, stammt von Justin Heinrich Knecht, Musikdirektor in Biberach in Württemberg. Er schrieb die Symphonie „Tongemälde der Natur“. Mit der Kombination der Pastorale mit dem Gesangszyklus „Machines agricoles“ von Darius Milhaud stellt das Orchester einen Gegenwartsbezug her. Wie hochaktuell Beethovens Musik ist, zeigt ein Kunstprojekt, das beim Weltklimagipfel in Bonn vorgestellt wurde: das Beethoven Pastorale Projekt. Weltweit sollen Musiker sich Gedanken zur Klimapolitik machen und Musik spielen, die in Verbindung zu Beethovens Pastorale steht.
Mit dem Konzert am 17. Mai möchte der Dirigent den Franziskaner als Konzertraum erlebbar machen. So spielen beispielsweise die Blechbläser eine Sonate von Giovanni Gabriele auf der Empore. Außerdem hat Achim Fiedler die 3. Sinfonie d-Moll ausgesucht und ergänzt sie mit der Ouvertüre aus „Rienzi“ von Richard Wagner. Beim Wandelkonzert am 25. Juli wird es spanisch: Unter dem Motto Espana! Erklingen beispielsweise Werke von Eduad Lalo. Aufgrund einer Kooperation mit dem Deutschen Musikrat konnte das Sinfonieorchester die Preisträgerin des Deutschen Musikwettbewerbs, Ioana Goicea, als Solistin gewinnen. Auch gibt es ein Wiedersehen mit Hannes Reich, der sich 2018 als Gastdirigent beworben und ein viel beachtetes Konzert geleitet hatte. Zum Abschluss der Saison schlägt Fiedler beim Festkonzert am 3. Oktober den Bogen von Beethoven zu Napoleon, den der Komponist zeitweilig verehrte. Auf dem Programm stehen die wohl berühmteste Beethoven-Sinfonie „Eroica“ und die Musik aus dem Film „Napoleon“ von Arthur Honegger.