Vivian Kuhn

Anlässlich einer von Ewald Baumann ins Leben gerufenen Fahrrad-Spendenaktion für Afrika trug sich jetzt König Céphas Bansah im Rathaus Schwenningen ins goldene Buch der Stadt VS ein. „In Deutschland ist die dauerhafte Verfügbarkeit von lebensnotwendigen Dingen wie Fahrzeugen, Küchengeräten und Werkzeugen selbstverständlich“, betonte Bürgermeister Detlev Bührer in seiner Ansprache. In Afrika sei dies hingegen nicht der Fall. Es fehle den Bewohnern vor allem an Fortbewegungsmöglichkeiten. Täglich müssten sie in der brütenden Hitze kilometerlange Strecken zu Fuß zurücklegen, um unter anderem an Wasser zu gelangen. Besonders betroffen sind dabei die Landwirte, doch auch die Schule ist für die Kinder oft nur zu Fuß erreichbar.

Fahrräder, Nähmaschinen und Ersatzteile für Afrika

Ein Zustand, den Ewald Baumann, Gründer und ehemals Vorsitzender des Vereins „Technik und Solidarität“ mit seiner Sammelaktion ändern will. Er ist verantwortlich für die Sammlung von Fahrrädern, Nähmaschinen und Ersatzteilen sowie deren Restaurierung und deren anschließenden Übergabe nach Afrika. Gemeinsam mit König Céphas Bansah organisierte er nun die erste Fahrrad-Containerbeladung mit rund 350 Fahrrädern in Richtung Hohoe/Ghana in die Volta Region, dem Stammsitz des Königs. „Ich bin sehr froh über die Unterstützung von Céphas“, so Baumann.

Ein Leben zwischen zwei Welten

Bansah führt ein Leben zwischen zwei Welten – in Deutschland ist er Kfz-Mechaniker, in Ghana und Togo ein König und damit Oberhaupt von gut 200 000 Menschen. Vor 27 Jahren wurde er nach dem Tod seines Großvaters zum König ernannt. In Deutschland absolvierte er seine Ausbildung und legte die Meisterprüfung als Kfz-und Landmaschinenmechaniker ab. Er bildet selbst Lehrlinge in seiner eigenen Werkstatt in Ludwigshafen aus. Er schrieb ein Buch über sein Leben und war bereits mehrmals im Fernsehen zu sehen. Derzeit dreht er einen Kinofilm im afrikanischen Togo. Bereits fünf Mal ist er gemeinsam mit seinen deutschen Freunden nach Afrika gereist, um Medikamente zu übergeben. Nun folgt mit der Fahrradspende eine weitere Herzensangelegenheit.