Manchmal wird einem eine Veränderung, wie sie derzeit in der Villinger Schwedendammstraße vonstatten geht, erst dann bewusst, wenn sie nicht mehr nur Fiktion, sondern beobachtbar ist.
Man ist erschüttert, wenn die Veränderung geschieht
Bleibt diese Veränderung fiktiv oder geschieht sie nur sehr langsam, wie beispielsweise beim Klimawandel, tritt sie nicht so sehr ins Bewusstsein. Und man ist eher erschüttert, wenn Veränderungen tatsächlich geschehen.
Insbesondere beim Klima sprechen die Fakten dafür, dass sich dieses drastisch ändert. Die Beobachtung dazu braucht allerdings Jahre und Jahrzehnte, daher ist es für das Gewohnheitstier Mensch nicht so einfach, die richtigen Konsequenzen aus diesem Wandel zu ziehen.
Darum können Klimaziele und Verkehrswende hintenangestellt werden
Das führt dazu, dass selbst ein intelligenter Mensch wie der Bundeskanzler sich zu solch einer Aussage hinreißen lässt, dass Deutschland im weltweiten Maßstab nur ganz wenig CO² emittiere und deshalb das Verfolgen der Klimaziele und eine Verkehrswende hintenangestellt werden könne.
Nun scheint der Klimawandel, erst recht die Verkehrswende mit der Umgestaltung der Villinger Schwedendammstraße auf den ersten Blick herzlich wenig zu tun zu haben, allerdings nur auf den ersten Blick.
Denn was einst als Fiktion nachrichtlich verbreitet wurde und damals kaum Beachtung fand, schlägt nun hohe Wellen, weil die Veränderungen in der Straße deutlich sichtbar werden.
Planungen dauern mehr als zwei Jahre
Schon vor über zwei Jahren lagen die Planungen dazu auf dem Tisch, den schmalen und unbefestigten Fußweg entlang der Brigach, der gleichzeitig als offizieller Radweg ausgewiesen war, in einen ordentlichen Zustand zu bringen und damit dem unmotorisierten Verkehr mehr Raum zu geben.

Zu diesem Zweck, so die Fiktion, sollten die Parkplätze rechts entlang der Einbahnstraße entfallen, um endlich den Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen, der ihnen schon lange zusteht.
Eine Fiktion, die Wirklichkeit geworden ist
Auch der SÜDKURIER berichtete über diese Planung, damals noch eine Fiktion, wie gesagt. Zwei Jahre verstrichen und nichts geschah, bis jetzt.
Nun sind die Bauarbeiten in der Schwedendammstraße tatsächlich im Gange, der neue Fuß- und Radweg ist in seinen Ausmaßen ersichtlich und pardauz, plötzlich wird es manchen Menschen bewusst, dass hier zukünftig das gewohnte Parken nicht mehr möglich sein wird.
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Merke: Wer Zeitung liest, ist im Vorteil, denn dann kann die Fiktion nicht mehr so heftig zuschlagen, wenn sie zur Wirklichkeit wird. Außer man leugnet hartnäckig die Fakten, wie manche das beim Klima tun. Aber dann ist eh Hopfen und Malz verloren.