Die Aufarbeitung der vom Orkantief „Sabine“ gefällten Bäume wird für die Männer vom Forstamt VS ein Wettlauf gegen die Zeit. Bis April, Anfang Mai sollte das Sturmholz aus dem Wald geholt sein, sonst drohen erneut starke Schäden durch Borkenkäferbefall. Dies verdeutlichte Forstamtsleiter Tobias Kühn den Stadträten im Technischen Ausschuss.
Die Schäden seien alarmierend und gravierend, sagte einleitend Baubürgermeister Detlev Bührer. Die Schäden würden sich negativ auf den Wirtschaftsbetrieb des Fortsamtes und damit auch auf die Einnahmen des städtischen Haushaltes niederschlagen.
„Der Sturm war kein Lothar“, relativierte Forstamtsleiter Kühn. Aber in der Region sei der Stadtwald VS einer der schwer getroffenen Gebiete gewesen. Die Prognosen über das Ausmaß der Schäden seien noch schwierig. Hauptsächlich betroffen seien der Neuhäusle- und der Germanswald, wo „Sabine“ zahlreiche Bäume entwurzelt oder geknickt hat. Die Menge des Sturmholzes liegt nach erster Einschätzung bei „mindestens einem halben Jahreseinschlag oder mehr“. Zum Vergleich: pro Jahr lässt das Forstamt rund 50 000 Festmeter Holz einschlagen. Das heißt: „Wir werden im ersten Halbjahr nur mit der Aufarbeitung der Sturmschäden beschäftigt sein.“ Alle anderen Aufgaben würden zurückgestellt.
Die öffentlichen Straßen, so Kühn, seien bis auf eine Straße bei Zollhaus bereits am Dienstag wieder befahrbar gewesen. Im zweiten Schritt würden nun alle Forstwege befahrbar gemacht. Im dritten Schritt soll das Sturmholz aus dem Wald geholt werden, bevor die Borkenkäfer im Frühling ausschwärmen. „Bis dahin sollten die Stämme im Nasslager liegen.“ Für Kühn ein Wettlauf gegen die Zeit. Das Forstamt habe sich bereits zusätzliche Kapazitäten in Nasslagern gesichert, um die Stämme vor Schädlingsbefall zu schützen. Außerdem sei eine Sonderschulung der Forstarbeiter geplant. Denn die Aufarbeitung von Sturmholz ist sehr gefährlich. Dabei passieren die meisten tödlichen Unfälle in den Wäldern. „Sicherheit geht vor Schnelligkeit“, betonte Kühn.