Nach elf Monaten im Amt liefert nun OB Jürgen Roth seinen Beitrag, um mit der Zusammenlegen der Stadtverwaltung voranzukommen. Roth hat den Entwurf von 2018 noch einmal eingedampft. Vom ursprünglichen Ziel, die Verwaltung zusammenzulegen, um sie wirtschaftlicher und effizienter zu machen, ist nicht mehr viel übrig. 

Der Plan des OB reduziert sich im Kern auf eine Verbesserung der Raumsituation des Stadtarchivs und auf die Umsiedlung des Bürgeramtes ins Kasernengelände. Ansonsten bliebe es beim bisherigen Kleinklein. Auch das Quartier selbst dürfte damit kein großer städtebaulicher Wurf werden. Viel Wohnraum soll dort entstehen – da geht es um Grundbedürfnisse. Vielleicht, so die Hoffnung, wächst auf den Flächen für den Gemeinbedarf an der Kirnacher Straße ja noch auf private Initiative etwas Charmantes.

Gleichwohl hat das Konzept auch Vorzüge: Die Investitionskosten reduzieren sich von 50 auf 34 Millionen Euro. Angesichts vieler Sanierungsaufgaben in VS und der Gefahr einer Rezession dürfte mancher Stadtrat diese kleinere Lösung als Beitrag zur überschaubaren Machbarkeit sympathisch finden. Auch dem politischen Frieden zwischen V und S wäre diese Lösung dienlich. So ist es durchaus möglich, dass der kleine gemeinsame Nenner (einmal mehr) im Rat die meisten Anhänger findet: Machbarkeit statt Visionen.