Am 15. Februar sind die Miss Germany-Wahlen. Sie nehmen als Miss Baden-Württemberg daran teil. Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Großartig kann man sich darauf nicht vorbereiten. Wir gehen ab dem 25. Januar ins Miss Germany-Camp. Das ist zum Teil im Europapark, aber auch in Ägypten. Dort sind wir eine Woche in Soma Bay am Roten Meer. Im Camp werden wir auf auf die Miss-Wahl vorbereitet. Wir haben zum Beispiel ein Knigge-Training, also wie man sich bei Tisch benimmt. Die künftige Miss Germany muss ja an vielen Veranstaltungen teilnehmen. Dabei ist aber auch ein Laufsteg-Training.
Lassen sich Ihre Chancen im Vorfeld einschätzen?
Die Chance steht eins zu 16 – es sind 16 Teilnehmerinnen. Ich rechne mir schon etwas aus, aber das wird man im Finale sehen. Es kommt immer auch etwas auf die Jury an, welche Vorlieben die Mitglieder haben.
Wie kamen Sie dazu, sich an den Miss-Wahlen zu beteiligen?
Früher war ich zurückhaltend, ja schüchtern. Ich hatte schon seit der Schule etwas Probleme, was Repräsentationen anging. Daher suchte ich eine Möglichkeit, diese Ängste zu überwinden. Ich war immer schon ein Fan der Miss Germany-Wahlen. Irgendwann habe ich dies als Chance gesehen, mich persönlich weiterzuentwickeln.
Derzeit modeln Sie, obgleich Sie am Campus Schwenningen an der Hochschule Furtwangen (HFU) molekulare und technische Medizin studiert haben und einen Master- samt Ingenieurtitel besitzen. Warum?
Den Studiengang habe ich mir damals ausgesucht, weil ich mich extrem für Medizin interessierte. Ich wollte und will Menschen helfen, das ist mein Ziel. Ich fing an, während des Studiums zu modeln. Bei der Master-Thesis hatte ich ein ziemlich komplexes Thema, so dass mir die Zeit fehlte, mich zu bewerben. Da das Modeln gut lief, habe ich mich entschieden, erst einmal weiterzumachen.
Haben Sie eine Agentur?
Nein, ich mache das auf eigene Faust. Als ich vor zehn Jahren anfing, war die Größe wichtiger als heute. Ich bin nur 1,68 Meter groß, damals lehnten mich viele Agenturen ab, ich hätte auf jeden Fall über 1,70 Meter, am Besten 1,74 Meter sein sollen. Die wenigen Zentimeter machten da viel aus, das ist heute nicht mehr ganz so. Damals baute ich mir ein eigenes Netzwerk auf. Inzwischen arbeite ich bei Nastrovje Potsdam (Napo) in VS-Villingen. Ich mache für das Mode- und Merchandiseunternehmen Social Media, modele aber auch für Napo.
Sie werden hin und wieder als Model mit Köpfchen bezeichnet. Nervt das?
Gar nicht. Ich bin stolz darauf, was ich geleistet habe. Deswegen darf man das ruhig erwähnen.
Was ist denn ihr Traumberuf?
Eine schwierige Frage. Ich finde die Kombination, die ich bis Ende 2017 hatte, zwischen Modeln und Studium, sehr schön. Ich möchte natürlich gern irgendwann als Ingenieurin arbeiten, aber das Modeln will ich als Nebenberuf beibehalten.
Sie tragen einen italienischen Nachnamen. Was sagt denn die Verwandtschaft dort zu Ihrer Karriere?
Meine Verwandten väterlicherseits aus Apulien, unter anderem meine Oma und sehr viele Cousins, sind sehr stolz auf mich, aber auch meine deutschen Verwandten.
Durch Ihr Studium kennen Sie VS. Wo sind Sie in der Doppelstadt am liebsten?
Ich bin tatsächlich in Villingen lieber als in Schwenningen, wo ich studiert habe. In der Villinger Innenstadt shoppe ich gerne. Außerdem mag ich es, die schönen Cafés hier zu besuchen.
Ihr Wohnort ist Schura. Dort sind Sie aufgewachsen. Werden Sie dort noch lange bleiben?
Nein, mein Freund, ein Ringer und Mitglied der Nationalmannschaft, kommt aus Mühlenbach im Kinzigtal. Dort werde ich früher oder später hinziehen.
In den USA verändern sich gerade die Miss-Wettbewerbe. Die neue Miss America ist eine Nachwuchsforscherin, Auftritte der Bewerberinnen in Badeanzügen gehören der Vergangenheit an. Was sagen Sie zu dem Wandel?
Ich finde es gut. In Deutschland ist dies so seit der Miss-Wahl 2019, seitdem wird auf den Bikini-Walk verzichtet. Das ist natürlich jetzt sehr viel angenehmer. Die Miss Germany hat dieses Jahr ihr Konzept weiter geändert. Dort steht jetzt sehr viel mehr das Persönliche als das Optische im Vordergrund, das beginnt schon mit der Bewerbungsmappe.