Gerhard Hauser und Matthias Winkler (Zitate)

Es ist der Horror für jeden Hundehalter: Der Vierbeiner stöbert, findet etwas, verschlingt es und meist ist es glücklicherweise ein Stück Döner oder Pizza, aber nicht immer: Wie jetzt, Ende April nahm ein Mischling am Villinger Steinkreuzweg wahrscheinlich einen Giftköder zu sich. Das Tier starb, bevor es in der Villinger Tierklinik behandelt werden konnte.

Der Tierarzt geht davon aus, dass die Todesursache Rattengift war, wie Polizei-Sprecher Michael Aschenbrenner bestätigte. Vieles spreche dafür, zu einer Obduktion des Kadavers wird es allerdings nicht kommen. Wer der unbekannte Hundehasser sein könnte, ist nach wie vor offen. Hinweise seien noch keine eingegangen.

Über die Motive des Unbekannten kann also nur gerätselt werden. Die SÜDKURIER-Leser im sozialen Netzwerk Facebook sind jedenfalls entsetzt. "Kranke Leute" kommentiert Sale Mato und Thomas Speck meint, "einfach krank und verrückt".



Möglicherweise spielt die jetzt wieder angefachte Diskussion über die Entsorgung des Kots eine Rolle, vermutet Theresia Lydia Schonhardt, stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Villingen-Schwenningen. Sie beobachtet immer wieder, wie verärgert Spaziergänger sind, wenn die Hinterlassenschaft des Hundes nicht weggeräumt werde und im Freien liegen bleibe. Doch daraus in dieser üblen Form "eine Selbstjustiz“ abzuleiten, sei überhaupt nicht akzeptabel. Viele Hundebesitzer nehmen den Kot in Tüten auch mit, "leider nicht alle", räumt sie ein.

„Für mich ist das Tierquälerei. So, wie man in dem Fall mit Tieren umgeht, spiegelt das auch den Umgang unter den Menschen heutzutage ...
„Für mich ist das Tierquälerei. So, wie man in dem Fall mit Tieren umgeht, spiegelt das auch den Umgang unter den Menschen heutzutage wider. Der Hund ist bei solchen Fällen der Unschuldigste. Das Problem mit herumliegendem Müll gibt es überall. Der Mensch ist einfach zu bequem. Ich wünsche mir mehr Kompromissbereitschaft untereinander.“

Stefan Merkl, 49 Jahre alt.

Aus Sicht von Schonhardt hätte in letzter Zeit die Zahl derer zugenommen, die Giftköder auslegten – "zum Glück endeten nicht alle Fälle so dramatisch", wie jetzt in Villingen. Doch auch in Schwenningen am Schopfelenweg sollen Unbekannte im März zu dem drastischen Mittel gegriffen haben. Die Tierschützerin hält es für besonders verwerflich, da die Hunde enorme Qualen litten, wenn sie vergiftet wurden. Für die Halter seien Vorsichtsmaßnahmen besonders schwer zu ergreifen. Schonhardt empfiehlt den Besitzern der Vierbeiner, sehr aufmerksam zu sein, und den Tieren möglicherweise einen leichten Maulkorb anzulegen, wenn sie eine potentielle Gefahrenstelle passierten.

"Die Hundebesitzer sollten solidarischer untereinander sein. Denn für diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, büßen diejenigen, ...
"Die Hundebesitzer sollten solidarischer untereinander sein. Denn für diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, büßen diejenigen, dies es tun. An der Stelle darf man jedoch nicht verallgemeinern. Zudem ist es aus meiner Sicht eine Frechheit, dass ein Vergehen an Tieren in Deutschland als Sachbeschädigung gewertet wird. Daran muss sich etwas ändern."

Aki Kienzler, 74 Jahre alt.

Schwierig für Hundehalter: Viele Vierbeiner fressen so gut wie alles, was ihnen unter die Schnauze kommt – ein ganz typisches Beispiel sei der Labrador, berichtet Peter Buchmann, Vorsitzender des Sportvereins der Hundefreunde im kleinen Öschle, der putze alles weg. Bei anderen Rassen, vor allem bei Sport- und Hütehunden wie dem Australien Sheperd, bestünden gute Chancen, dass ein Training wirkt. Allerdings müssten die Halter bereits mit den Tieren im Welpenalter beginnen. Normalerweise sieht die Ausbildung dann so aus: Leckerli werden im Freien außerhalb des Hundeplatzes ausgelegt. Wenn das Tier darauf zusteuert, wird es zurückgepfiffen, zum Beispiel über den Befehl "Nein", der dem Tier bekannt sein muss. Dann erhalte der Vierbeiner das Leckerli direkt aus der Hand, ihm müsse antrainiert werden, dass es nur so im Freien fressen dürfe.

"Ich habe keine Angst um meinen Hund. Es ist mir wichtig, dass ich ihn auch einmal von der Leine lasse. Das gehört auch zu seiner ...
"Ich habe keine Angst um meinen Hund. Es ist mir wichtig, dass ich ihn auch einmal von der Leine lasse. Das gehört auch zu seiner Freiheit dazu. Die Hundebesitzer sind in der Pflicht, richtig mit ihren Hunden umzugehen. Dazu gehört das Wegschaffen des Hundekots. Die Taten von Hundehassern sind mit nichts zu rechtfertigen. Sie sollten hart bestraft werden."

Benedikt Bernauer, 73 Jahre alt.