Es war ein erster Schritt. Ein erster Schritt in Richtung "Smart-City", den die Mitglieder des Technischen Ausschusses am Dienstagabend einstimmig gegangen sind. Abgestimmt wurde über den Vorschlag der Verwaltung, künftig freies WLAN in den Innenstädten beider Stadtbezirke anzubieten – über Router, die in den Gehäusen der Straßenbeleuchtung installiert werden. Einbau und Wartung übernehmen die Stadtwerke VS. Der Kostenbeitrag der Stadt beliefe sich auf 50 000 Euro. Ein Zuschuss, der, wie Renate Breuning (CDU) findet, "gut angelegt ist". Und überhaupt: "Als ausgemachte Ignorantin der modernen Medien", so Breuning, "kann ich das Ganze nur begrüßen". Konsens dahingehend auch in den anderen Parteien.

Andreas Flöß, Fraktionssprecher der Freien Wähler, gab lediglich zu bedenken, dass man in die Planungen nicht nur das Innenstadtkreuz einbeziehen sollte, sondern aus der Stadtmauer hinaus auf den Busbahnhof und den Bahnhofsvorplatz, eine Internetverbindung mitdenken sollte. Dem spräche grundsätzlich nichts entgegen, so Bürgermeister Detlev Bührer. Er werde diesbezüglich noch einmal Rücksprache mit den Stadtwerken halten.

Gudrun Furtwängler will die Idee auch in die Ortschaften tragen. "Falls es technisch möglich und gewünscht ist." Endgültig entscheiden wird der Gemeinderat in zwei Wochen.

  • Die Umsetzung: Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke 42 WLAN-Router – 21 pro Stadtbezirk – in die LED-Lampen einbauen, die derzeit aufgestellt werden, um die alte Straßenbeleuchtung zu ersetzen. Dieses Netz soll voraussichtlich über eine Bandbreite von rund einem Megabit pro Sekunde verfügen und damit die Grundversorgung, wie das Abrufen von E-Mails und den Besuch von Webseiten, abdecken. Dieses Grundangebot soll von Bürgern und Gästen kostenlos genutzt werden können. Die Kosten für das Projekt liegen nach ersten Schätzungen bei 150 000 bis 200 000 Euro. Die Stadt leistet einen Investitionskostenzuschuss von 50 000 Euro. Den Betrieb und die Instandhaltung übernehmen die Stadtwerke. Dafür erhalten die Stadtwerke das Recht, neben der Bereitstellung des freien WLAN-Angebots für die Allgemeinheit, auf eigene Kosten ein WLAN-Angebot exklusiv für ihre Energiekunden anzubieten, das eine höhere Bandbreite (beispielsweise für Videoabrufe) zur Verfügung stellt.
  • Die Sicherheit: Mit der Abschaffung der Störerhaftung hat die Bundesrepublik 2017 den Weg für öffentliches WLAN in den Städten und Kommunen geebnet. Der WLAN-Betreiber ist damit nicht mehr in Haftung zu nehmen, wenn Nutzer über ihren Internetzugang nicht-lizensierte Inhalte ins Internet stellten. Da öffentliche WLAN-Netze, anders als private Hausanschlüsse, nicht verschlüsselt sind, kann theoretisch jeder die Daten mitlesen. Experten warnen daher davor, sensible Daten dort unverschlüsselt abzurufen.