Lange hat sie nach neuen Geschäftsräumen gesucht und Anfang des Jahres eigentlich nur spaßeshalber im Internet nach Immobilienangeboten Ausschau gehalten. „Ich hatte schon fast aufgegeben“, sagt Michaela Singer-Götz.
Doch da waren sie plötzlich: Größere Geschäftsräume mit 14 Parkplätzen vor der Tür – genau das, was der 37-Jährigen bei ihrer Suche vorschwebte.

Nun ist der Mietvertrag unterschrieben und der Umzug geplant: Ab Ende September wird Singer‘s Nähwelt in der Offenburger Straße 18 in Villingen zu finden sein.
Doppelt so viel Platz wie bisher
Michaela Singer-Götz freut sich auf den Umzug, der nicht nur mehr Platz für Nähmaschinen, Stoffe, Faden und Knöpfe bietet. Mit Nebenräumen hat der neue Laden eine Fläche von 190 Quadratmetern, gut doppelt so viel wie bisher.
Vieles, was bisher aus Platzgründen nicht angeboten werden konnte, kann künftig ins Sortiment aufgenommen werden. Michaela Singer-Götz kann sich auch gut vorstellen, das Kursangebot auszuweiten – auch dafür hat sie nun mehr Platz.
„Zu Hochzeiten haben wir hier jeden Abend Kurse angeboten“, sagt sie. Kinder-, Teenie- und Einsteigerkurse, Taschen-Workshops und Seminare an der Overlock-Nähmaschine: Der Kurskalender der von Singer‘s Nähwelt ist gut gefüllt.
„Viele haben gerne etwas im Schrank, das nicht jeder hat.“Michaela Singer-Götz
Das liegt auch am während der Corona-Zeit rasant gewachsenen Näh-Trend, der auch weiterhin ungebrochen ist. „Während und nach Corona hat es hier echt geknallt“, sagt Michaela Singer-Götz.
Die Nachfrage sei auch nicht wieder extrem zurückgegangen, sondern konstant geblieben. „Viele möchten etwas Kreatives machen und haben gerne etwas im Schrank, das nicht jeder hat“, weiß die Inhaberin.
Standort ist gut erreichbar
Der Standort im Goldenbühl sei daher nicht nur für das stark nachgefragte Kursangebot optimal, sondern auch aus verkehrstechnischer Sicht, sagt Michaela Singer-Götz: Die Bundesstraße 33 liegt praktisch direkt vor der Haustür.
Nach Flächen in der Innenstadt hat die Geschäftsfrau gar nicht erst gesucht. „Wir brauchen Parkplätze“, sagt sie. Wer eine Nähmaschine zur Reparatur bringt oder eine neue kauft, möchte das Gerät schließlich nicht hunderte Meter weit schleppen.
Hinzu komme, dass der Einzugsbereich des Geschäfts groß sei und ein Großteil der Kunden daher sowieso mit dem Auto komme.
Das liegt auch am während der Corona-Zeit rasant gewachsenen Näh-Trend, der auch weiterhin ungebrochen ist. „Während und nach Corona hat es hier echt geknallt“, sagt Michaela Singer-Götz. Die Nachfrage sei auch nicht wieder extrem zurückgegangen, sondern konstant geblieben.
2013: Umzug an die Charlottenstraße
Vor dreieinhalb Jahren hat Michaela Singer-Götz das Geschäft von ihrem Vater Wolfgang Singer übernommen. Der gelernte Nähmaschinen- und Fahrradmechaniker hatte 1997 das Fahrrad-Center Singer gegründet.
Im Jahr 2013 erfolgte die Abkopplung der Nähwelt vom Fahrradgeschäft, das heute Michaela Singer-Götz‘ Schwester Tanja gemeinsam mit ihrem Mann Markus Blust führt. Stoffe, Nähmaschinen und Co. waren seitdem an der Charlottenstraße zu finden.

„Früher war es gang und gäbe, dass Fahrradgeschäfte auch Nähmaschinen für den Winter im Angebot hatten“, weiß Michaela Singer-Götz. „So hat man das Saisongeschäft aufgefangen.“
Dass die gelernte Verlagskauffrau und Betriebswirtin das Geschäft eines Tages übernehmen würde, hätte sie nie gedacht. „Als mein Vater das erste Mal meinte, ich könne den Laden doch übernehmen, wollte ich nicht“, erinnert sie sich. Sie habe schließlich jahrelang an ihren Eltern gesehen, wie fordernd die Selbstständigkeit sei.
Selbstständigkeit und Familie – das geht
Ab dem Jahr 2016 half sie dann aber doch im Geschäft mit – auch damals noch ohne die Absicht, den Betrieb zu übernehmen. Nach der Geburt ihres dritten Kindes 2017 habe sich aber gezeigt, dass sich die Arbeit gut mit der Familie vereinbaren ließ, zumal auch ihre Mutter Claudia noch viel mitgeholfen habe.
Zur Übernahme 2022 musste Vater Wolfgang sie dann nicht mehr überreden. Und was näht Michaela Singer-Götz am liebsten? „Bei mir muss es schnell gehen“, sagt sie und lacht. „Daher am liebsten mal ein T-Shirt oder kleine Geschenke.“