An der Peterzeller Straße tut sich Gewaltiges: Die Firma Günter Bausanierung (Unterkirnach), die Zimmerei Martin Fichter (Unterkirnach) und die Stahlbau-Profis Münch (Brigachtal) sind vereint dabei, die Übergangsbrücke auf die Rampe zu bekommen.

Die Konstruktion, die am Mittwoch, 26. Februar, angeliefert und montiert worden ist, überspannt mit einer Länge von zwölf Metern die bisherige Brücke, die wegen ihres maroden Zustands schon seit längerer Zeit für den Verkehr gesperrt ist. Die Sperrung sorgt an anderer Stelle für viele Staus und Verzögerungen im Villinger Verkehrsgeschehen – Entlastung tut dringend Not.

Diese Behelfsbrücke war erstmalig beim Neubau der Brigach-Brücke im Brigachtaler Weiler Beckhofen im Einsatz. Sie ist ein portabler Bausatz der aus mehreren Stahlträgern und Betonfertigteilen vor Ort zusammen gesetzt wird. Die Stadt überlegt wohl, diese Behelfs-Konstruktion zu kaufen.

Die alte Brücke braucht Entlastung

Für diese Entlastung legt sich nun Frank Rosenfelder von der Firma Günter mit seinen Männern und alle anderen beteiligen Gewerke mächtig ins Zeug. Die Stahlkonstruktion, die die Fahrbahnelemente trägt wird, ist fertig, die Bohrungen für die Brückenlager gesetzt – jetzt geht es darum, die bisherige Brücke soweit als möglich zu unterstützen.

Einsatz in der eiskalten Brigach

Und da ist die Zimmerei Fichter im Einsatz: In der eiskalten Brigach setzt sie Stempel und eine Trage-Konstruktion unter das alte Bauwerk, damit die in die Jahre gekommene Brücke nicht doch noch zusammenbricht und in den Fluss stürzt. Wobei die Behelfsbrücke gar nicht auf dem alten Bauwerk aufsetzt und somit auch nicht zu einer Belastung führt.

Richtig massiv und schwerlasttauglich müssen die hölzernen Stützen sein, die ein mögliches Abstürzen der alten, maroden Betonbrücke ...
Richtig massiv und schwerlasttauglich müssen die hölzernen Stützen sein, die ein mögliches Abstürzen der alten, maroden Betonbrücke verhindern sollen. Über die gesamte alte Brücke hinweg wird allerdings dann noch eine davon unabhängige Behelfsbrücke gebaut. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Doch die Planer wollen auf Nummer sicher gehen. Und die Abklärung und Genehmigung durch das Wasserwirtschaftsamt hat noch einmal Zeit gekostet.

Mit schwerem Gerät ist am Mittwoch die Behelfsbrücke geliefert und montiert worden.
Mit schwerem Gerät ist am Mittwoch die Behelfsbrücke geliefert und montiert worden. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Die Stützkonstruktion ist aus Holz

Die die Mitarbeiter der Zimmerei waren damit beschäftigt, unter der Brücke eine Stützkonstruktion aus Holz einzubauen. Vier Mann haben gesägt, gebohrt und gehämmert in der kalten Zugluft unter der Brücke und balancierten dabei noch auf dem Behelfsgerüst über der reißenden Brigach, die beim aktuellen Regenwetter wieder deutlich mehr Wasser führt.

Das Brücken-Problem

Die Sockel stehen auf Betonquadern

Mit einem Kran werden die Betonteile in Position gebracht.
Mit einem Kran werden die Betonteile in Position gebracht. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Diese Konstruktion hat aber einzig den Zweck, die Spannweite der maroden Brücke zu verringern, um ihr vorzeitiges Einstürzen zu verhindern. Ihre Sockel stehen auf Betonquadern, die zuvor in der Brigach direkt neben der Fußgängerunterführung eingesetzt wurden.

Mit langen Schrauben werden die Holzpfeiler nach oben und unten gesichert, damit sie auch einer kleinen Flut unter der Brücke standhalten können.

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Die Stahlbrücke wird auf die alten Fundamente aufgesetzt

Die eigentliche Behelfsbrücke aus Stahl ist jetzt auf den Brückenfundamenten aufgesetzt worden. Auch hierzu sind die Vorbereitungsarbeiten bereits abgeschlossen. Ein mobiler Kran steht ebenfalls bereits in Position und so hat alles nahezu reibungslos geklappt, als die Behelfsbrücke am Mittwoch, 26. Februar, geliefert und aufgesetzt worden ist.

Hoffentlich fließt der Verkehr bald wieder

Frank Rosenfelder ist zuversichtlich, mit den Arbeiten nun schnell voran zu kommen. Bis Ende der Woche wird es wohl nicht klappen, aber nach der Fasnet und damit sehr früh im März dürfte der Verkehr über die neue Behelfsbrücke an der Peterzeller Straße rollen können – zwar nur einspurig, aber immerhin.

Hier der Blick unter die Brücke.
Hier der Blick unter die Brücke. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Schon das dürfte dazu führen, dass die langen Staus und vielen Ampel-Stopps in den Stoßzeiten auf den innerstädtischen Strecken weniger werden und der Verkehr wieder flüssiger fließt. Da dürften viele Autofahrer aufatmen.