„Den Forst hat es dieses Jahr wirklich massiv gebeutelt“, stöhnt der stellvertretende Leiter des Forstamtes, Roland Brauner. Nach Sturm Sabine liegen rund 80 000 Festmeter Schadensholz im Wald.

Mit sechs Harvestern und rund 100 Arbeitern wird mit Hochdruck an der Aufarbeitung des Sturmholzes gearbeitet. „Wir sind da wirklich gut im Zeitplan und voraussichtlich haben wir bis Juni alles abgearbeitet“, berichtet Roland Brauner. Die Sägewerke haben aber volle Lager oder sind aufgrund der Corona-Krise stillgelegt, ebenso wie die Betriebe der Möbelindustrie. Angesichts des Überangebotes sind die Holzpreise europaweit eingebrochen, teilweise um bis zu 80 Prozent. „Wir haben aktuell fünf Nasslager, drei eigene und zwei Fremdlager, so das Holz hinkommt.“ Am Ende er Niederwiesenstraße wurde ein neues Lager gebaut: „Das ist soweit auch fertig, es fehlt nur noch die Pumpe“, berichtet Roland Brauner. Die Brigach liefert das Wasser für die Beregnung des eingelagerten Holzes, die Nähe zum Bach sei der Hauptgrund für die Standortwahl an dieser Stelle. Mit der Dauer-Beregnung des Holzes werde der Erhalt der Stämme gesichert.

Der Blick von oben zeigt, wie viel Holz gerade im Nasslager im Wieselsbachtal liegt.
Der Blick von oben zeigt, wie viel Holz gerade im Nasslager im Wieselsbachtal liegt.

Dass man viel Holz einlagern muss, war nach Sturm Sabine klar, da der Markt mit Holz überschwemmt und der Preis entsprechend im Keller war. „Aber jetzt bekommen wir fast gar nichts mehr weg“, so Brauner.

Es sei enorm wichtig, das Holz aus dem Wald so schnell wie möglich in die Nasslager zu bekommen, denn der Borkenkäfer kündige sich schon an. „Wir haben so viele vorgeschädigte Bäume, das sind ideale Voraussetzungen für die Käfer.“ Besonders wenn Sturmwurf und trocken-warme Witterung zusammentreffen, kann es ohne Gegenmaßnahmen zu einer massenhaften Vermehrung von Borkenkäfern kommen. Gesunde Waldbestände können in der Folge großflächig absterben.

Die Trockenheit sorgt für eine weitere Gefahr: „Wir hatten schon zwei Brände in der näheren Umgebung und wir beobachten die Lage wirklich mit Sorge“, erklärt Roland Brauner. Es mache einen schon nachdenklich: Der Schwarzwald sei immer eine nasse Region gewesen und jetzt drohen überall Waldbrände aufgrund der Trockenheit und Dürre. Brauner erinnert nochmals an die Regeln die im Wald gelten: „Vor allem darf man nirgends Feuer machen oder einfach Zigaretten wegwerfen.“ Schon eine Glasscherbe könne reichen, um einen Brand zu entfachen. Wer sich nicht an diese Regeln hält und beispielsweise beim Feuermachen ertappt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Aufgrund der Corona-Krise seinen jetzt „massenhaft“ Leute im Wald unterwegs. „Wir sind froh, dass wir wirklich schon viele Wege freigeräumt haben und der Wald ganz gut begehbar ist.“ Abgesperrt wird immer nur der Bereich, in dem gearbeitet wird. Hier appelliert Roland Brauner aber an die Waldspaziergänger, sich unbedingt an die Absperrungen zu halten: „Da droht wirklich Lebensgefahr.“