Das Fasnet-Event „Late Night VS“ hat „alle Erwartungen der Organisatoren übertroffen“. Das teilen die sieben veranstaltenden Fastnachsvereine in einer Presseerklärung mit. Besonders freuen sie sich über die Zuschauerzahlen und über die zahlreichen Spenden. Kurz nach Ende der Sendung am Samstagabend zählten sich bereits Einnahmen von 18 000 Euro, die unter den Vereinen aufgeteilt werden sollen.

Die Macher des virtuellen Balls gehen davon aus, dass das „Fasnet Spezial“ der sechs Vereine der Villinger Zuggesellschaft und der Narrenzunft Schwenningen von bis zu 15 000 Zuschauern gesehen wurde. Ihre Rechnung: Bei Streamingplattformen geht man von drei Zuschauern pro Endgerät aus, was bei über 5000 verkaufen Tickets rund 15 000 Zuschauer wären. Die Veranstalter sprechen von einem „sensationellen Ergebnis“.

Bereits zwei Stunden vor dem eigentlichen Programm wurde der Stream aktiviert und sofort schoss die Anzahl der eingeloggten Geräte förmlich nach oben. Diesem rasanten Anstieg der Serverzugriffe war wohl auch der anfängliche Ausfall geschuldet. Nach wenigen Minuten stand die Leitung jedoch wieder und die Zuschauerzahl blieb bis zum Schluss durchgängig auf gleichbleibend hohem Niveau.

Ein unerwarteter Renner war das Hiddelis-Konto. Per Paypal-Überweisung konnten die Zuschauer den Vereinen eine Spende (“Hiddelisgeld“) für ihren hohen Produktionsaufwand zukommen lassen. Jeder Hiddelis-Beitrag wurde im Livestream mit Namen eingeblendet, was sich als geniale Idee erwies. Zahlreiche Zuschauer ließen sich damit animieren, die Vereine finanziell zu unterstützen. Die Gesamtsumme dürfte erst im Lauf der Woche feststehen. Bereits kurz nach der Show hatten die Ballmacher aber schon sage und schreibe 18 000 Euro verbucht. Keiner der Verantwortlichen hat mit dieser sensationellen Unterstützung durch die Bevölkerung gerechnet. „Wir sind alle überwältigt und können uns für diese tolle Unterstützung nur herzlichst bedanken. Alle Einnahmen dieses Abends werden unter den teilnehmenden Vereinen aufgeteilt“, erklärt der Zunftmeister der Historischen Narrozunft Villingen und stellvertretende Geschäftsführer der Zuggesellschaft Villingen Anselm Säger.

Über die Social-Media Plattformen Facebook und Instagram konnten die Zuschauer mit dem Online-Team in der Neuen Tonhalle interagieren. Teilweise bis zu 80 Bild- und Textbeiträge ploppten minutenweise auf. Beim Finale des „VS-Fasnet-Quiz“ erreichten binnen zehn Minuten über 100 Emails das Team. Isabel Kratt kommentierte es so: „Es war einfach nur der Wahnsinn, wie begeistert die Leute bei uns mitgemacht haben!“ und Larrissa Kratt ergänzte: „Und auf allen Bildern war zu sehen, dass alle Wohnungen geschmückt und die Zuschauer kostümiert waren – einfach nur Wow!“

Live-Auftritt: Marlene Ziegler spielte live aus der Tonhalle.
Live-Auftritt: Marlene Ziegler spielte live aus der Tonhalle. | Bild: late night vs

Neben der Moderation gab es lediglich nur einen weiteren Beitrag, der live aus der Neuen Tonhalle in die Welt ging. Die junge Pianistin Marlene Ziegler von der Villinger Hexenzunft entführte zum Anfang des Abends die Zuschauer in ein melodisch-närrisches Medley – live am Flügel. Da Gesang und Blasinstrumente zurzeit untersagt sind, konnte so wenigstens ein klein bisschen Livemusik die Late Night Show aufpeppen.