Für viele Menschen in der Doppelstadt gehört er zu den Feiertagen wie der Osterhase höchstpersönlich: Der erste Spargel des Jahres. Aber wie teuer sind die feinen Stangen an diesem Ostertagen spät im April? Eine Spargel-Suche auf dem Villinger Mittwochsmarkt.

Joachim Arnegger aus Ravensburg etwa baut die weißen Stangen selbst an. Er hat eine gute Nachricht für alle Liebhaber des edlen Gemüses: „Diese Ostern bekommt jeder seinen Spargel“, sagt er. Dazu kommt: Der Genuss wird deutlich günstiger als noch vor Jahresfrist, als Ostern schon sehr früh Ende März lag. „Damals war das eher Mangelverwaltung“, erinnert sich der Spargelbauer und lacht.

Joachim Arnegger, Ravensburg:

Joachim Arnegger baut selbst Spargel an. Er verspricht: „An Osten ist genug für alle da.“
Joachim Arnegger baut selbst Spargel an. Er verspricht: „An Osten ist genug für alle da.“ | Bild: Burger, Tatjana

Zwölf Euro pro Kilo kostet bei Joachim Arnegger der beste – und teuerste Spargel – der Handelsklasse I. Den Günstigsten gibt es bei ihm für 7,80 Euro. Arnegger kann schon fleißig ernten. „Es läuft sehr gut an“, freut er sich. Ein gutes Jahr für die weißen Stangen, betont er. Ist die aktuelle Trockenheit kein Problem? Durch die mehrere Meter tiefe Wurzel mache auch diese den Pflanzen nichts aus, so der Fachmann.

Als einziger auf dem Villinger Wochenmarkt hat Joachim Arnegger seit einigen Jahren eine Schälmaschine. Die ersten zwei, drei Kunden, so erinnert er sich, musste er mit viel Mühe dazu überreden, sich die Stangen doch bitte schälen zu lassen. Diese Skepsis der Villinger ist lange vorbei, heute läuft die Maschine fast schon im Dauerbetrieb.

Sandra Lummer, Aldingen:

Sandra Lummer war schon selbst beim Spargelstechen. Bei ihr gibt es die edlen Stangen nur in einer Preisklasse.
Sandra Lummer war schon selbst beim Spargelstechen. Bei ihr gibt es die edlen Stangen nur in einer Preisklasse. | Bild: Burger, Tatjana

Das Kilo Spargel der Handelsklasse I bekommen Kunden bei Sandra Lummer für 14,90 Euro. Sie hat nur diese eine Sorte im Verkauf, weniger hochwertige Sorten würden nicht nachgefragt, sagt sie. Das edle Gemüse kommt bei ihr aus Weißenheim am Sand in der Pfalz.

„Es ist eine sehr gute Ernte“, freut sich Sandra Lummer. Im Vergleich zum frühen Ostern im Jahr 2024 gebe es enorme Preisunterschiede: Damals, so erinnert sie sich, waren über 17 Euro für das Kilo fällig. Lummer verspricht ihren Kunden: „Nach Ostern geht der Preis nochmal deutlich runter.“

Lummer und ihr Team waren übrigens schon selbst zu Gast auf dem Spargelhof in der Pfalz und haben dort beim Stechen geholfen. Seit über 20 Jahren beziehen die Marktbeschicker dort das Stangengemüse. „Dort herrschen auch sehr gute Bedingungen für die Mitarbeiter“, sagt sie.

Andreas Göschl, VS-Villingen:

Andreas Göschl aus Villingen verlangt 17,80 Euro für den teuersten Spargel an seinem Stand. Für 9,80 Euro gibt es die günstigste Variante. Das Gemüse kommt aus Endingen im Kaiserstuhl.

Es gebe Spargel in ausreichender Menge und die Qualität sei auch schon sehr gut, freut sich Andreas Göschl. Bislang seien der Ansturm auf die schmackhaften Stangen zwar noch eher verhalten. Der Villinger hofft aber, dass sich dies zu den Ostertagen nun deutlich ändert.

Andreas Brand, Balgheim:

Andreas Brand holt das beliebte Gemüse schon seit Jahrzehnten aus Bad Krozingen.
Andreas Brand holt das beliebte Gemüse schon seit Jahrzehnten aus Bad Krozingen. | Bild: Burger, Tatjana

Das Gemüse am Stand von Andreas Brand ist zwischen 9,80 und 19 Euro zu haben. Der Balgheimer bezieht seine Spargel seit über 20 Jahren aus Bad Krozingen im Markgräfler Land.

Weil er die Stangen direkt vom Erzeuger und nicht vom Großhandel holt, seien genügend vorhanden, sagt Andreas Brand. „Es gibt schon viel, bloß die 1a-Qualität ist noch ein bisschen rar“, erklärt er.

Michael Glaser, Moos:

15 Euro kostet der beste Spargel bei dem Spargelbauern aus Moos. Wer‘s günstiger möchte, wird hier schon ab neun Euro fündig. Michael Glaser baut das Edelgemüse auf der Höri selbst an. „Die sind ganz frisch, erst am Vortrag gestochen“, betont er.

Seit etwa 14 Tagen sprießen die Stangen auf seinem Spargelhof. „Die Ernte ist gar nicht schlecht“, freut sich Michael Glaser. Obwohl er nur eine Folie verwendet statt wie viele seiner Kollegen gleich drei, sprießt das Gemüse schon fleißig. Auch er erklärt, dass die momentane Trockenheit für die Spargel zumindest anfangs keine Rolle spiele. „Bloß wenn es lange trocken bleibt, werden die Stangen immer dünner“, erklärt er.

Josef Brandstetter, Oberkirch:

Josef Brandstetter kann auf seinem Hof in Oberkirch seit einer Woche Spargel ernten.
Josef Brandstetter kann auf seinem Hof in Oberkirch seit einer Woche Spargel ernten. | Bild: Burger, Tatjana

Zwischen acht und 18 Euro pro Kilo müssen die Kunden am Stand von Josef Brandstetter kalkulieren. Auch Brandstetter hat selbst angebaute Stangen in der Auslage, er kommt aus Oberkirch in der Ortenau.

2024 lagen die Ostertage so früh im Jahr, dass der Spargelbauer noch gar keine Exemplare des Edelgemüses mit auf den Villinger Wochenmarkt bringen konnte. Diese Ostern sieht es besser aus: Seit einer Woche, so erzählt er, könne das Gemüse auf seinem Hof gestochen werden. Dennoch sei die Ernte bei ihm bislang erst mittelmäßig.