Als Normalbürger fehlt einem für gewisse Dinge schlicht die Vorstellungskraft: Zum Beispiel, dass es in der Villinger Rosengasse ein Raserproblem geben könnte.
Denn die Nebengasse der Färberstraße ist mittelalterlich geprägt, also schmal zwischen zwei engstehende Häuserzeilen eingefasst. Wer sollte hier auf die Idee kommen, mit Vollgas durchzupreschen?
Gleichwohl berichtete Stadtrat Dietmar Wildi in der Sitzung des Technischen Ausschusses von eben solcher Klage. Ein Anlieger habe glaubhaft berichtet, dass in der schmalen Gasse, die als verkehrsberuhigter Bereich neu gestaltet wurde, abends „Autorennen gefahren“ werde.
Nach dem Bericht das Anwohners fahren Burschen mit hochmotorisierten Wagen von der Färberstraße über die Kapuzinergasse in die Rosengasse ein und beschleunigen auf der Geraden maximal hoch. Angeblich soll es den Piloten darum gehen, ob sie es schaffen, auf dem kurzen Stück auf Tempo 100 zu kommen, vermuten Beobachter.
Poller an der Färberstraße ist defekt
Das Spektakel soll immer abends stattfinden. Eigentlich ist dann die Zufahrt ins Rietviertel über den Poller an der Färberstraße gesperrt. Doch dieser Poller, so berichtete Bürgermeister Detlev Bührer, sei schon längere Zeit außer Betrieb, weil offenbar ein Auto dagegen gefahren ist. Jetzt warte die Stadt auf Ersatzteile. Insofern ist die Zufahrt auch für Nicht-Anlieger möglich.

Darunter ist dann auch jene Klientel, die von den Anwohnern nicht erwünscht sind. Meist junge Männer, die aus mächtigen Fahrzeug-Lautsprechern und Auspuff-Endrohren entsprechenden Sound in die Altstadt blasen. Da sind dem Vernehmen nach auch Tuner und Bastler unterwegs, die bis zu 900 PS unter der Haube haben.
Stadtrat Wildi jedenfalls bat die Stadt, künftig auch in der Rosengasse abends den Kommunalen Ordnungsdienst kontrollieren zu lassen. Die Stadtverwaltung hat‘s notiert.