VS-Marbach Der Quartiersplatz im Wohngebiet Melben war lange Zeit reine Grünfläche. Im März 2023 wurde dort ein Platz der Öffentlichkeit übergeben, der zum Verweilen, zu Nachbarschaftstreffen, auf eine Runde Boule einlädt oder zum Verweilen auf einer der beiden Himmelsliegen. Auf zwei kleinen Tischen kann Schach oder Mensch-ärgere-Dich-nicht gespielt werden. In drei Hochbeeten gedeihen Kräuter, Beeren und blühen Blumen. Eine Pergola sorgt bei den Sitzbänken ebenso für Schatten wie die Platanen als künftiger natürlicher Schattenspender über dem Bouleplatz.
Vorausgegangen waren Planungen zur Gestaltung des Platzes, an denen die Bürger in einem Workshop ihre Vorstellungen für die künftige Nutzung einbringen konnten. „Aus der grünen Wiese ist nun ein Platz von und für die Bürger entstanden“, sagte die damalige Ortsvorsteherin Diana Kern-Epple bei der Eröffnung.
Ausstellungsfläche für Kinder
Heute, zwei Jahre später, schlummern noch rund 8500 Euro zweckgebunden auf der Haushaltsstelle Quartiersplatz. Ein Projekt, das aus dem Workshop bisher noch nicht umgesetzt wurde, sind Stelen oder Wände, die in Wechselausstellungen, gestaltet von Schülerinnen und Schüler der Grundschule oder der Kindertagesstätte, die Gemeinde mit ihrem Platz bunter machen sollen. Die notwendigen Bodenhülsen für die Pfosten wurden in der Bauphase bereits in das Erdreich eingebracht.
Der Malermeister und ehemalige Ortschaftsrat Joachim Würstl war einer der Ideengeber für die kreative Gestaltung des Platzes und präsentierte in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates, wie dies nun umgesetzt werden könnte. Verzinkte Doppel-U-Stahlträger könnten wechselweise ganze Platten als gestalterische Wände, Planen oder Bretterwände aufnehmen. Alles austauschbar und offen für neue kreative Ideen in Schul- oder Kitaprojekten.
Etwas Unverständnis über die Verwendung der 8500 Euro keimte bei Otto Simon beim Tagesordungspunkt Bürgeranfragen auf. „Hinten und vorne fehlt überall Geld – und da könnten die 8500 Euro sicherlich sinnvoller eingesetzt werden“, meinte Simon. Zumal man in der Bevölkerung geteilter Meinung sei über diesen Platz. Wer dort nicht wohne, habe auch nichts davon.
Ebauer betonte, dass sich die Mittel im Finanzhaushalt finden und für den Quartiersplatz zweckgebunden seien. „Wenn wir dieses Jahr das Geld nicht ausgeben, fliest es in den gesamtstädtischen Haushalt zurück“, erklärte Ebauer. Die Stadtkämmerei habe auf Nachfrage von Ebauer bestätigt, dass die Mittel nur für den Quartiersplatz verwendet werden dürfen.
Ortschaftsrätin Sina Effinger dazu: „Ich finde es eine tolle Idee mit den Tafeln und denke, dass keine 8500 Euro dafür erforderlich sind und man darüber nachdenken sollte, mit den Restmitteln den Niveauausgleich beim Bouleplatz anzugehen“. Eine Entscheidung wird in der nächsten Sitzung des Ortschaftsrats erwartet, wenn die Angebote vorliegen.