VS-Villingen 25 Jahre hat Hans-Peter Hable die Geschicke der Katholischen Sozialstation Villingen-Schwenningen gelenkt. Jetzt geht der 61-Jährige in den Ruhestand. Die Zügel hat inzwischen der neue Geschäftsführer Christian Fett in der Hand, der am 1. Juli 2025, exakt zum 25. Jubiläum Hables, ins Amt eingeführt wurde.

Hable ist in Löffingen geboren, in Titisee-Neustadt aufgewachsen und wohnt heute noch dort. Er liebe lange Zyklen, die charakteristisch für sein Leben sind. „Alles, was ich mache, mache ich sehr lange“, so Hable, der nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann nach einer Weiterbildung zum Bankfachwirt 20 Jahre bei der Volksbank tätig war.

Als 36-Jähriger stellte sich ihm dann die Frage, im Bankenbereich zu bleiben, um vielleicht in den Vorstand aufzurücken, oder etwas ganz anders zu tun. „Ich sagte mir, mach noch etwas Sinnvolleres in deinem Leben – und habe mich auf die Stelle des Geschäftsführers der Katholischen Sozialstation beworben“, erzählt Hable. Was ihn bei der Bank gewurmt habe, und dies sei auch ein Grund für den Wechsel gewesen: dass gute Stellen extern besetzt wurden, obwohl seine Kollegen und er die Qualifikationen gehabt hätten. „Als Geschäftsführer bei der Sozialstation war es für mich in all den Jahren wichtig, Führungspositionen, Pflege- und Teamleitungen mit eigenen Mitarbeitern zu besetzen und nicht extern auszuschreiben“, so Hable.

In 25 Jahren haben sich die Strukturen bei der Sozialstation geändert. „Als ich angefangen habe, gab es auch um die 120 Mitarbeiter, allerdings Ehrenamtliche, Ordensschwestern und solche mit kleinen Beschäftigungsverhältnissen“, erinnert sich Hable. Heute sei alles professionalisiert worden und es gebe keine Ehrenamtlichen mehr.

Die Mitarbeiterzahlen schwanken an den vier Standorten in Villingen, Schwenningen, Brigachtal und Niedereschach zwischen 120 bis 150 Kolleginnen und Kollegen. „Durch diese aufwendigere Struktur mit den kleineren Filialen erreichen wir eine höhere Qualität, weil nicht jeden Tag jemand anderes zu den Patienten kommt, sondern die Pflegerinnen in näheren Umfeld wohnen“, beschreibt es Hable. Das Wichtigste sei, nah am Patienten zu sein. „Um die Qualität sicherzustellen, war es für mich immer wichtig, dass jede Fachkraft eine Fachzusatzausbildung als Spezialisierung erhält“, betont Hable. Neben der höheren Qualität sei das auch eine Wertschätzung der Mitarbeiter.

Berthold Frisch, der Vorsitzende der Katholischen Sozialstation, beschreibt Hables Wirken rückblickend als Erfolgsgeschichte, die sich auch in den Zahlen spiegelt. „4,4 Millionen Hausbesuche in 25 Jahren sind Bilanzzahlen, die ihresgleichen suchen.“ Qualität, nicht Quantität sei für Hable wichtig gewesen. „Neben der ambulanten Pflege ist als größtes Einzelprojekt in dieser Zeit der ,Löwen‘ in Dauchingen zu nennen“, beschreibt Frisch die Erfolgsgeschichte weiter. Seit 2010 gibt es dort eine Wohnanlage mit 14 seniorengerechten, betreuten Wohnungen und eine Pflegewohngemeinschaft mit zwölf Appartements, die von der Katholischen Sozialstation VS vollumfänglich und kompetent betreut werde. „Es war nicht nur eine Erfolgsgeschichte, es war auch für die Sozialstation ein Glücksfall, Sie als Geschäftsführer zu haben“, würdigte der Vorsitzende.

Aber so ganz loslassen wird Hable nach 25 Jahren doch nicht. Jüngst wurde er für weitere fünf Jahre in den Aufsichtsrat des Caritasverbandes gewählt und wird auch bei Bedarf der Sozialstation beratend zur Verfügung stehen. Sein Hauptaugenmerk legt er allerdings nun auf seine fünf Enkelkinder, mit denen er Wiesen und Wälder erkunden möchte. „Etwas mehr Bewegung tut mir auch gut“, berichtet Hable, der sich mit seiner Frau auch im Fitnessstudio angemeldet hat. Weiter austoben kann er sich in seinem großen Garten.